Nach der Dakar-Rallye

Matthias Walkner: „Der Anspruch an mich ist höher“

Der Kuchler Walkner wurde bei der Dakar 2020 Fünfter.

(Bild: Reuters)

Zwei Todesstürze bei Dakar setzten Motorradstar Matthias Walkner schwer zu. Warum Ausstieg für den Salzburger trotzdem kein Thema war, er die Rallye wieder fahren will. Was er für die Saison noch plant.

Krone Salzburg: Matthias, nach dem Sieg 2018, gesamt drei Podestplätzen in den vergangenen drei Jahren: Wie stufst du diesen fünften Rang heuer ein?
Matthias Walkner: Mein Anspruch ist natürlich ein höherer. Mit Abstand: Platz drei wäre lässig gewesen. Im Ziel war das Wichtigste, die Rallye verletzungsfrei beendet zu haben.

Krone: Körperliche Beschwerden hattest du aber?
Walkner: Mit den Atemwegen, Schnupfen und Husten - die Luft war kalt und trocken. Dazu hab ich viel Staub geschluckt.

Krone: Der Tod der zwei Rallye-Piloten ist dir nahegegangen?
Walkner: Besonders der von Goncalves. Ein richtig guter Fahrer - 30 Jahre im Rennsport, Weltmeister und bei 15 Dakars dabei. 2016, als ich mir den Oberschenkel gebrochen habe, war er mein Ersthelfer, hat die Leuchtrakete abgeschossen. Wenn es so einen Mann erwischt, öffnet es einem die Augen.

Krone: Auszusteigen war für dich dennoch kein Thema?
Walkner: Nur kurz. Hätte es mich beim Fahren beschäftigt, ich hätte vielleicht abgebrochen. Aber ich bin konzentriert geblieben. Jeder, der die Dakar fährt, kennt das Risiko. Wenn du mit 140 und mehr Sachen auf einen Stein drauf fährst, wirft es dich brutal ab. Ich hatte nur einen Sturz - nicht erwähnenswert.

Krone: Du wirst die Rallye auch 2021 wieder fahren?
Walkner: Das ist noch weit weg, lasse ich auf mich zukommen. Mein Vertrag läuft im Dezember aus, muss mit KTM neu verhandelt werden. Im Februar gibt’s Gespräche.

Krone: Wie schaut dein weiterer Plan für dieses Jahr aus?
Walkner: Ich peile die komplette Rallye-WM an. Fünf Stationen bis Oktober. Start ist am 20. März in Abu Dhabi. Dann Kasachstan, Russland, Brasilien, Marokko.

Krone: Die Vorbereitung dafür?
Walkner: Ohne körperliches Handicap: der normale sportliche Alltag. Kraft-Ausdauer daheim und Skitouren gehen.