Nach Schnee-Chaos 2019

„Heuer genieße ich das schöne Wetter umso mehr“

Oberösterreich
17.01.2020 10:00

Ihre Schneeschaufel gibt sie nicht mehr her - auch wenn sie heuer noch nie damit schaufeln musste: Monika Buchebner aus Rosenau am Hengstpass war im Vorjahr total eingeschneit: „Am 4. Jänner hat es damals angefangen und dann fast 14 Tage durchgeschneit, es hat einfach nicht mehr aufgehört. Es war wirklich schlimm.“

„Ich schaufle und schaufle“, erzählte Monika Buchebner am 9. Jänner 2019 der „Krone“ am Telefon. Seit Tagen war sie auf ihrem Hof am Wurbauerkogel in Rosenau am Hengstpass mit Sohn, Schwiegertochter, Enkel (2) und ihren Tieren eingeschneit. Zwei Kühe waren kurz vor dem Kalben...

Leichtes Trauma geblieben
Ein Jahr später klingt die Bäuerin ganz anders: „Heuer genieße ich das schöne Wetter umso mehr.“ Doch ein leichtes Trauma ist geblieben: „Die ganze Zeit schaut man auf den Wetterbericht und denkt sich, irgendwann muss der Schnee doch kommen. Letztens hat es einmal kurz geschneit und ich hab mir nur gedacht: ,Na super, jetzt fängt das Ganze wieder von vorne an.“
Falls heuer doch noch einmal viel Schnee kommen sollte, hat Monika Buchebner vorgesorgt: „Ich hab’ zumindest genug Holz zum Heizen vorbereitet.“

Gemeinde Bad Goisern hat „umorganisiert“
Auch im Salzkammergut stöhnte man2019 unter den Schneemassen. „Auf den Schattenseiten ist es angezuckert, sonnseitig ist alles grün und braun“, gibt der neue Bürgermeister von Bad Goisern, Leopold Schilcher, einen aktuellen Wetterbericht: „Wir haben bereits im Frühjahr 2019 die Schneeräumung umorganisiert.Für Privatstraßen müssen eigene Verträge mit Räumdiensten abgeschlossen werden. So bleiben den Bauhofmitarbeitern mehr Ressourcen.“ Sitzengeblieben sind die Goiserer auf den Kosten durch das Schneechaos, rund 300.000 Euro. Schilcher: „Es gab Anträge um eine Unterstützung vom Land, aber wir haben nichts bekommen“
Ob es am Wochenende endlich einmal schneit, weiß Meteorologe Niklas Zimmermann - siehe nachfolgendes Interview.

„Viel Schnee ist nicht in Sicht“
Zimmermann:
„2019 war ein Ausnahmewinter mit viel Schnee“, sagt Ubimet-Meteorologe Niklas Zimmermann. Heuer fehlen Niederschläge

„Krone“: Wann kommt Schnee?
Niklas Zimmermann: Am Wochenende kann es schneien. Auf den Bergen im Salzkammergut und in der Pyhrn-Eisenwurzen-Region wird es 15 bis 30 Zentimeter Neuschnee geben. Im Flachland wird es bei ein paar Schneeflocken bleiben.

„Krone“: Kann man schon sagen, ob uns noch Schneemassen bevorstehen?
Zimmermann: Was im Februar sein wird, ist noch offen. Man kann aber schon sagen, dass die Schneemenge im Flachland heuer unterdurchschnittlich ausfällt.

„Krone“: Der Winter 2019 war ein Ausnahmewinter?
Zimmermann: Durchaus. Aber auch heuer haben wir einen Ausnahmewinter, nur halt in die andere Richtung mit kaum Niederschlägen.

„Krone“: Ist der Klimawandel daran schuld?
Zimmermann: Eine Mischung. Natürlich sind die Temperaturen zu hoch. Es spielt aber auch die Großwetterlage eine Rolle. Wir sind von einem starken Westwindband über Europa und einem ausgeprägten Azorenhoch betroffen.

C. Tröster/Kronen Zeitung

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