"Sibirische" Wochen

Schnee und Sturm in Sölden behindern Bau der Bergstation

Tirol
02.06.2010 13:00
Schon ein Spaziergang im Inntal sorgt derzeit für Frösteln. Auf 3.040 Metern ist es weit unangenehmer – mit Schneestürmen wie im tiefsten Winter. Damit müssen die Arbeiter kämpfen, die am Gaislachkogel in Sölden die neue Gondelbahn-Bergstation errichten. Derzeit hinkt man dem Zeitplan zehn Tage hinterher.

"Zwei Meter hohe Schneeverwehungen waren im Mai keine Seltenheit. Und an zehn Tagen war gar keine Arbeit möglich, weil der Sturm mit bis zu 100 km/h blies. Es gab vor Kurzem eine Nacht mit 80 Zentimeter Neuschnee", schildert Robert Horntrich, Projektleiter der Bergbahnen Sölden. Im eisigen Schneesturm kann sich kein Kran bewegen und der Baustahl vereist binnen kurzer Zeit. Horntrich: "An solchen Tagen gibt's Wetterschicht. Sicherheit geht vor."

Die Uhr tickt unerbittlich, denn Ende Oktober muss sich die Luxusbahn (38 Millionen Euro, Beförderungs-Weltrekord mit 3600 Personen pro Stunde) erstmals drehen. Nur dann ist eine offizielle Genehmigung ab Ende November realistisch. Folge: Bis auf weiteres wird auch am Sonntag gearbeitet.

Kein Fall für schwache Nerven ist auch der Materialtransport. Lkw kämpfen sich über die mühsam freigeräumte Bergstraße vor.

Radlader ziehen Lkw
"Zum Teil ziehen wir die Lastwagen sogar mit Radladern hoch", sagt Horntrich. Ein Neuling am Steuer wird erst gar nicht eingesetzt. "Dort oben können wir keine Fahrschule sein", schmunzelt der Projektchef.

Ungemütlich, aber weniger gnadenlos, sind die Wetterverhältnisse bei Tal- und Zwischenstation sowie den Stützen. Dort liegt man etwa im Plan. Ein Höhepunkt im Juni ist der Bau der Riesenstütze unterhalb des Gipfels. Der Gigant besteht aus 200 Tonnen Stahl – ausreichend für 39 "normale" Stützen.

von Andreas Moser, Tiroler Krone

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