"Zwei Meter hohe Schneeverwehungen waren im Mai keine Seltenheit. Und an zehn Tagen war gar keine Arbeit möglich, weil der Sturm mit bis zu 100 km/h blies. Es gab vor Kurzem eine Nacht mit 80 Zentimeter Neuschnee", schildert Robert Horntrich, Projektleiter der Bergbahnen Sölden. Im eisigen Schneesturm kann sich kein Kran bewegen und der Baustahl vereist binnen kurzer Zeit. Horntrich: "An solchen Tagen gibt's Wetterschicht. Sicherheit geht vor."
Die Uhr tickt unerbittlich, denn Ende Oktober muss sich die Luxusbahn (38 Millionen Euro, Beförderungs-Weltrekord mit 3600 Personen pro Stunde) erstmals drehen. Nur dann ist eine offizielle Genehmigung ab Ende November realistisch. Folge: Bis auf weiteres wird auch am Sonntag gearbeitet.
Kein Fall für schwache Nerven ist auch der Materialtransport. Lkw kämpfen sich über die mühsam freigeräumte Bergstraße vor.
Radlader ziehen Lkw
"Zum Teil ziehen wir die Lastwagen sogar mit Radladern hoch", sagt Horntrich. Ein Neuling am Steuer wird erst gar nicht eingesetzt. "Dort oben können wir keine Fahrschule sein", schmunzelt der Projektchef.
Ungemütlich, aber weniger gnadenlos, sind die Wetterverhältnisse bei Tal- und Zwischenstation sowie den Stützen. Dort liegt man etwa im Plan. Ein Höhepunkt im Juni ist der Bau der Riesenstütze unterhalb des Gipfels. Der Gigant besteht aus 200 Tonnen Stahl – ausreichend für 39 "normale" Stützen.
von Andreas Moser, Tiroler Krone
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.