Vor einem wahren Bau-Ddesaster steht man bei den Arbeiten für die Errichtung des neuen Gemeindeamts in Biedermannsdorf im Bezirk Mödling: Teile des Altbaus stürzten in sich zusammen. Kritik kommt von den Freiheitlichen, laut der türkis-roten Koalition sei aber alles nur halb so wild, heißt es sinngemäß.
Bereits im Vorfeld hatte die geplante Neugestaltung des Amtsgebäudes für Kontroversen gesorgt. Denn Bürgermeisterin Beatrix Dalos (VP) und die SP setzten ihre Pläne durch, wonach das alte Gebäude aus dem 18. Jahrhundert umgebaut und um einen modernen Glasanbau erweitert werden soll. Kolportierte Kosten: 2,5 Millionen Euro. Die Freiheitlichen sowie zahlreiche Bürger hatten das kritisiert. FP-Gemeinderat Helmut Polz: „Für 1,8 Millionen Euro hätte man bei entsprechend kostenbewusster Planung ein komplett neues Haus errichten können und den Bürgern so 700.000 Euro an Steuergeld erspart.“ Jetzt kam es während der Entkernungsarbeiten des bestehenden Gemeindeamtes zu einem schweren Zwischenfall: Bauarbeiter brachten die gesamte Zwischendecke zum Einsturz.
Ein Statiker verhängte daraufhin ein sofortiges Betretungsverbot für die Baustelle: akute Einsturzgefahr der übrigen Mauern! Schuld an dem Desaster seien „unsachgemäße“ Arbeiten und eine „grobe Missachtung“ von Bestimmungen, wie der Experte attestierte (siehe Faksimile in unserer heutigen Niederösterreich-Printausgabe auf Seite 24). Noch am Freitag erfolgte daher notdürftig eine provisorische Sicherung der Ruine. Für die Freiheitlichen stellt sich nun die Frage, ob eine Sanierung überhaupt möglich sei. „Wichtig wäre auch zu klären, ob der Gemeinde dafür Kosten entstehen“, so Polz, Vorsitzender im Prüfungsausschuss. SP-Vizebürgermeister Josef Spazierer dagegen meint, dass die Schäden durch die Versicherung des Bauunternehmers gedeckt seien. Auch werde es keine zeitliche Verzögerung geben: „Laut Baufirma kann man alles renovieren.“
Kronen Zeitung
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