Tierschützer empört:

„Hier werden Hunde auf lebende Enten gehetzt“

Steiermark
09.10.2019 12:20

Empörte Zeugen haben einen Tierschützer alarmiert, der im Bezirk Leibnitz in der Steiermark eine für ihn schockierende Entdeckung machte: Er erblickte auf einem Anhänger Enten, deren Flügel zusammengebunden werden sollten - damit die wehrlosen Tiere nicht in Todesangst fliehen können, wenn Jagdhunde sie verfolgen! Eine gängige Methode bei Prüfungen, bestätigt die Jägerschaft.

Der Jäger habe ihn attackiert, geschlagen und kopfüber die Böschung hinuntergestoßen, schildert David Richter vom Verein gegen Tierfabriken (VgT). Die Enten, die in Kisten unter der Plane waren, habe er aber noch fotografieren können. Und er habe entdeckt, dass ihre Flügel zusammengeklebt werden sollten! „Hier werden Hunde auf lebende Enten gehetzt, so etwas ist ja barbarisch.“

„Zum Vorfall mit dem Kollegen kann ich mich nicht äußern, ich war nicht dabei“, sagt dazu Bezirksjägermeister Wolfgang Neubauer. Der aber bestätigt: Das Zusammenkleben der ersten drei Schwingfedern mit einer Papiermanschette bei Enten ist Norm bei Jagdhundeprüfungen!

„Die Ente wird freigelassen und flüchtet, weil sie ja nicht fliegen kann, in Deckung. Diese Duftspur lernt der Hund zu verfolgen.“ Wozu? Damit der Hund Tiere, die Jäger nur angeschossen haben, finden kann.

„Haben wir nicht alle Stress?“
Der Hund habe schwimmend keine Chance, das Tier zu erwischen, will Neubauer diese Praxis herunterspielen. Stress habe die Ente schon, „aber haben wir den nicht alle?“ Er zollt dem VgT sogar Lob: „Der Verein hat durch seine Aktivitäten viel im Tierschutz erreicht, vieles hat sich geändert, aber irgendwann ist Schluss.“

Richtig: Schluss muss sein. Mit so einem Vorgehen gegen wehrlos gemachte Tiere. 

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