Bei allen beliebt

Chef von Nadine: „Sie war fast wie eine Tochter“

Tirol
08.10.2019 07:00

Raimund Sulzenbacher kann nicht glauben, dass er seine Angestellte Nadine H. nie wieder sehen wird. Das Mädchen, das Sonntagfrüh von ihrem Ex-Freund Andreas E. in ihrem Elternhaus in Kitzbühel ermordet worden ist, war in seiner Baufirma stets sehr beliebt und wurde erst kürzlich als Lehrling ausgezeichnet. „Sie war wie eine Tochter für mich“, so der Unternehmer.

„Krone“: Herr Sulzenbacher, wie gehen Sie und Ihre Mitarbeiter mit der Tragödie um Nadine um?
Raimund Sulzenbacher: Am Montag um 6 Uhr stand das tolle Team der Krisenintervention da. Alle in der Firma sind beim Weinen. Die Arbeit ist gerade totale Nebensache.

Was hat Nadine bei Ihnen gearbeitet und wie war sie im Team integriert?
Als 15-Jährige stand sie plötzlich da und fragte, ob sie eine Lehre anfangen könnte. Und blieb hartnäckig, als wir nicht gleich geantwortet haben, wollte den Job unbedingt. Dann war sie in unserer Baustoffhandel-Abteilung und hat jeden Tag ab 6.30 Uhr Material an die Arbeiter ausgegeben. Sie hatte einen lockeren Spruch auf Lager - und dennoch immer einen tollen Job gemacht.

Dafür gab es erst kürzlich eine Auszeichnung?
Ja, ich war mit ihr in Innsbruck bei der Wirtschaftskammer, da wurde sie als besonders erfolgreicher Lehrling geehrt.

Wie sehr hat Sie ihr Schicksal persönlich getroffen?
Sie war fast wie eine Tochter. Am verhängnisvollen Abend saßen wir nach einer Firstfeier noch im Pub „Londoner“ zusammen, die jungen Mitarbeiter haben mich halt mitgeschleppt. Bei Nadine sah ich als Chef, wie sie sich entwickelt hat. Zuerst kam sie noch zu Fuß in die Arbeit, dann mit einem ersparten Moped, nun ging sich ein kleines Auto aus. Und plötzlich ist alles aus.

Andreas Moser und Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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