1,9 Milliarden Euro - und damit so viel wie noch nie - haben Konsumenten bundesweit im vergangenen Jahr für Bio-Lebensmittel ausgegeben. Parallel nimmt auch der Anteil an landwirtschaftlichen Öko-Betrieben zu - in der Steiermark sind es bereits 4050. Besonders erfreulich: Auch immer mehr größere Höfe schaffen den Umstieg auf Bio.
Die Steiermark als Schlaraffenland! 83.560 Hektar und damit 24 Prozent unserer Landwirtschaftsflächen werden bereits biologisch bewirtschaftet, das sind gut dreimal so viel wie im Europa-Schnitt.
35 Prozent Bio-Flächen bis 2028
Und es sollen noch mehr werden: „Das Kaufverhalten der Konsumenten zieht klare Konsequenzen nach sich. Bis 2028 wünschen wir uns einen Anteil von 35 Prozent an Bio-Flächen in der Steiermark“, gab Thomas Gschier, Obmann von Bio Ernte Steiermark, bei einer Pressekonferenz am Montag die Marschrichtung vor.
Ackerbau hinkt hinterher
Während man mit den Entwicklungen im Weinbau (13 Prozent der steirischen Betriebe sind bereits bio-zertifiziert) oder etwa bei der Apfel-Produktion (knapp 30 Prozent) äußerst zufrieden ist, gibt es auch Branchen mit Aufholbedarf: „Völlig konträr zur österreichweiten Entwicklung haben wir in der Steiermark zu wenig Zuwächse im Ackerbau“, weiß Kammer-Präsident Franz Titschenbacher.
Bio-Modellregionen für die steirischen Bezirke
Um das Thema bio noch stärker zu etablieren, plant man jetzt die Schaffung von Bio-Ernte-Steiermark-Läden sowie die Installierung „klimafitter Bio-Regionen“: „Damit soll in ländlichen Gebieten die regionale Wertschöpfungskette gestärkt werden“, so Sepp Renner, Geschäftsführer von Bio Ernte Steiermark.
Dass die ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft als Steckenpferd aller Biobauern auch für größere Betriebe lebbar ist, zeigt Hannes Karner aus St. Margarethen: Der Mist seiner 12.000 Legehennen wird zu 100 Prozent in Kompost umgewandelt, dieser wird dann als Dünger für den Boden verwendet. „Damit schaffe ich wiederum die Futtergrundlage für meine Tiere“, erzählt der Oststeirer. Seine drei Traktoren werden mit Pflanzenöl gefüttert, zwei E-Autos komplettieren die hofeigene Flotte.
Wo letztere geladen werden? „Bei uns zu Hause natürlich, die Energie hierfür liefert unsere Fotovoltaikanlage“, ergänzt Karner. Ein Klimaretter, wie aus dem Bilderbuch.
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