Fernwärme vor Aus?

Kandler über Tigas: “Die wollen unser Projekt killen!”

Tirol
13.04.2010 17:57
Anfang Dezember ist ein regionaler Fernwärmevertrag unterzeichnet worden. Von Wattens über Rum bis nach Innsbruck sollte ein zukünftiges Projekt reichen. "Doch nun funkt uns die Tigas hinterrücks dazwischen", ist Klaus Kandler (Bild) sauer. Es geht um ein "unmoralisches" Angebot des Energieversorgers an Wattens-Papier.

Rums Gemeindeamtsleiter Klaus Kandler steckt seit zwei Jahren voller Energie für Tirols größtes Fernwärmenetz. Es soll zwischen Wattens und Innsbruck entstehen und die kurz vor Gründung stehende TFG (Tiroler Fernwärmegesellschaft) will vorerst 13 Millionen Euro investieren. Hintergrund ist das enorme Abwärmepotenzial einiger Betriebe - vor allem von Wattens-Papier.

"Es war schwierig genug alle von diesem Projekt zu überzeugen, aber wir schafften es und der Vertrag im Dezember war ein erster Schritt", so Kandler. Damals wurde die Kooperation der Gemeinden untereinander und mit den Innsbrucker Kommunalbetrieben vereinbart.

Verlockendes Angebot der Tigas an Wattens-Papier
"Doch nun versucht die Tigas hinterrücks dieses Projekt an sich zu reißen oder tot zu machen", ist Kandler sauer. "Die Tigas legte der Wattens-Papier ein äußerst lukratives Gas-Angebot vor. Doch das gilt nur, wenn das Unternehmen dann die Wärme auch an den Tiroler Energieversorger liefert", erklärt Kandler. Genau diese Wärme ist aber der zentrale Teil des Projektes der Gemeinden. 

"Ich finde dieses Vorgehen auch sehr eigenartig", pflichtet ihm Andreas Laucher zu. Der Salzburger Experte wurde vom Land Tirol beauftragt, im Projekt mitzuarbeiten - gezielt mit dem Auftrag es auf kommunale Beine zu stellen. "Und nun will das landeseigene Unternehmen Gemeinden, die schon Jahre am Projekt arbeiten, rausdrängen."

Tigas-Chef Philipp Hiltpolt wollte zu den Verhandlungen mit Wattens-Papier wegen des Geschäftsgeheimnisses nichts Konkretes sagen, außer dass sie konstruktiv geführt werden. Im Übrigen sei man ein Unternehmen, das im Wettbewerb stehe und zu "unserem Geschäft gehört die vertiefte Zusammenarbeit mit Betrieben. Außerdem gibt es die TFG ja noch gar nicht."

von Stefan Ruef, Tiroler Krone

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