Trauer in Telfs

Mit 200 km/h gegen Baum: Fahrer stirbt, 3 Kollegen verletzt

Tirol
02.04.2010 11:47
Ein furchtbarer Unfall erschreckt ganz Telfs: Am Mittwoch gegen 22 Uhr fuhr der türkischstämmige Adem Yigit (23) auf der Telfer Allee in Richtung Gemeinde. Er trieb die Tachonadel seines Audi A4 bis über 200 km/h. Als der Raser einen Pkw überholte und das Abblendlicht abdrehte, donnerte er gegen einen Baum.

Es herrschte gute Stimmung im Auto, die Musik war aufgedreht, vier junge Männer lachten, hatten Spaß und fühlten sich unverwundbar. Der Weg in die Heimatgemeinde war an diesem regnerischen Abend fast geschafft. Nur noch die Telfer Allee war zu überwinden. Da drehte Adem plötzlich auf: Bis auf 200 km/h trieb er die Tachonadel seines Audi. Vor ihnen tauchte ein Auto auf, eine "lahme Ente". Adem wechselte die Spur, drehte das Fahrlicht ab und überholte den Pkw. Da brach das letzte Lachen von Adem ab.

Das Auto wurde von dem massiven Baum zerfetzt. "Der Fahrer war zwei Minuten nach unserem Eintreffen tot", so Monika Larcher vom Roten Kreuz. Ein Genickbruch kostete ihn das Leben. Er war nicht angegurtet! Die drei Freunde, zwischen 20 und 22 Jahre alt, wurden schwer verletzt. Sie sind außer Lebensgefahr.

"Es ist ein großer Verlust"
Die Leichtsinnigkeit von Adem hinterlässt eine Spur der Trauer. Vor zwei Jahren heiratete er seine Jugendliebe, man wollte Kinder, eine tolle Zukunft wartete. Der gelernte Fliesenleger verdiente seine Brötchen abwechselnd als Fahrer im Interalpen Hotel. "Er engagierte sich in unserem Verein. Jeder mochte ihn, er war ein guter Freund. Es ist ein großer Verlust", so Demir Temel vom Türkisch-Islamischen Verein Telfs. Der Verein will die Familie des Opfers umsorgen. Am Mittwochnachmittag organisierte man eine Trauerfeier in der Telfer Moschee. Hunderte nahmen Abschied im Tränenmeer.

Ruf nach "Entschärfung"
Auch Neo-Bürgermeister Christian Härting ist schockiert. Der Ruf nach einer "Entschärfung" dieser Allee, auf der häufig Unfälle passieren, wird von ihm ernst genommen. Wie das gemacht wird, steht nicht fest.

von Matthias Holzmann, Tiroler Krone

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