Experte verrät:

Pool: Was Sie bei Planung und Bau beachten müssen

Wohnkrone News
10.05.2019 16:05

Die Sonnenseite des Lebens: Ein Swimmingpool im eigenen Garten ist ein erfrischender Luxus - und der hat auch seinen Preis. Der Traum vom Swimmingpool im eigenen Garten muss jedoch nicht unerfüllt bleiben: Ein Experte verrät, worauf man bei Planung und Bau achten sollte.

Das eigene Schwimmbad ist wohl der Traum vieler Gartenbesitzer. Nicht alle können sich diesen auch erfüllen. Die statussymbolträchtige Sache geht ganz schön ins Geld. Warum das so ist und worauf es bei der Planung und Errichtung eines „echten“ Pools (also eines in die Erde eingelassenen Schwimmbeckens) ankommt, haben wir einen ausgewiesenen Experten gefragt: Johann Poinstingl ist Präsident des ÖVS. Der Österreichische Verband der Schwimmbad- und Saunawirtschaft ist ein Zusammenschluss von Herstellern und Anbietern von Schwimmbad- und Saunaeinrichtungen im nichtöffentlichen Bereich.

Die ÖVS-Mitgliedsbetriebe unterliegen strengen Richtlinien und garantieren für hohe Qualität bei Planung und Umsetzung einer persönlichen Schwimmbadlösung.

Krone: Herr Präsident, Pool ist nicht gleich Pool, man findet die unterschiedlichsten Arten. Welche sind die gängigsten?
Johann Poinstingl: Stimmt, da gibt es mehrere Varianten. Zum Beispiel Folienbecken, bei denen das Beckenfundament mit einer speziellen Folie ausgekleidet wird. Sehr häufig sind auch Edelstahlbecken oder vorgefertigte Kunststoffbecken, die aus einem einzigen Stück gebaut sind. Diese Kunststoffbecken gibt es in vielen Varianten und Qualitätsausführungen. Die hochwertigeren Pools sind aus duroplastischem Glasfaserkunststoff (GFK), dieses Material ist deutlich langlebiger und stabiler. Natürlich auch etwas teurer.

Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen Folie und Kunststoff?
Das kommt darauf an. Ein gut gefertigtes Folienbecken ist in etwa vergleichbar mit einem Pool aus Kunststoff.

Wie sind die typischen Maße für einen Swimmingpool im Garten?
Der Klassiker ist immer noch ein Rechteck von 8 x 4 Meter, bei einer Tiefe von 1,40 bis 1,50 Meter. Viele Architekten finden das Verhältnis 8 x 4 allerdings ästhetisch nicht so ansprechend und streben schlankere Becken an, zum Beispiel 8 x 3,50 Meter. Da scheiden sich die Geister. In der Regel sind Gartenpools aber zwischen 6 und 9 Meter lang. Wobei man schon merkt, dass die Baugrundstücke immer kleiner und teurer werden – das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Schwimmbeckengröße. Die Pools werden tendenziell kleiner.

Wie lange dauert der Bau eines Pools?
Das hängt von mehreren Faktoren ab. Bei einem Folienpool muss man mit deutlich mehr Aufwand rechnen als etwa bei einem Fertigpool, das mit dem Tieflader gebracht und mit dem Kran in den Garten eingebracht wird. Wenn alles gut geplant ist, liegt der zeitliche Bauaufwand für ein Fertigpool bei etwa 14 Tagen, bis die wichtigsten Maßnahmen erledigt sind.

Und die Kosten?
Ich würde sagen, für ein Einbaubecken sind 30.000 Euro die unterste Grenze. Es gibt bestimmt auch noch günstigere Angebote zu finden, aber da muss man dann sehr vorsichtig sein. Man darf nicht vergessen: Die Branche ist ein freies Gewerbe, am Markt finden sich zum Teil haarsträubende Angebote. Auch sollte man sich immer ganz genau ansehen, welche Komponenten bei einem Angebot im Setpreis enthalten sind – oder eben nicht: Baumeisterarbeiten, Abdeckung, Filteranlage ...

Welche Extras sind denn zu empfehlen?
Das ist natürlich Geschmacksache. Es wird aber oft vergessen, dass es mit der Errichtung des Pools allein nicht getan ist. Idealerweise geht das Ganze mit einer kompletten oder teilweisen Neugestaltung des Gartens einher. Die richtig schönen Arrangements entstehen zumeist erst in Absprache mit einem Gartengestalter. Abgesehen davon: Eine Wärmepumpe macht auf jeden Fall Sinn, sie sorgt für konstant angenehme Wassertemperatur. Die Wärmepumpe kostet etwa ab 2.000 Euro extra, aber damit lässt sich der Swimmingpool dann auch zumindest sechs Monate im Jahr, von März bis September, nutzen.

Und die Energiekosten?
Sind nicht sonderlich hoch. Eine Wärmepumpe – oder auch eine Filteranlage – sind übrigens perfekte Abnehmer von Photovoltaikanlagen, die ja schon stark verbreitet sind. Um Energie zu sparen, wäre auch eine Pool-Abdeckung wichtig, aufgrund der nächtlichen Wärmeabstrahlung.

Ein großes Thema beim Pool ist immer die Pflege und Wartung ...
Ja, aber vieles geht heute schon automatisiert. Angefangen vom Reinigungsroboter für Boden und Wände des Pools bis hin zur Dosierautomatik für die Schwimmbadpflege. Damit lässt sich der Chlorgehalt im Wasser so gering wie möglich halten.

Viele Menschen entscheiden sich auch für einen Schwimmteich. Spüren Sie die Konkurrenz?
Ja, das spürt man schon. Diese Schwimmteiche sind ja wirklich schön anzusehen. Es werden aber oft auch falsche Erwartungen verkauft. Ein Schwimmteich bedeutet sehr viel Arbeit, nicht zu vergleichen mit einem Pool. Algen müssen abgeschöpft werden, auch die vielen Tiere, wie Schlangen und Frösche, muss man mögen. Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es die billigen Aufstellpools aus Plastik. Diese werden bei der ersten Hitzeperiode zu Tausenden gekauft, oft nur für eine Saison, am Ende des Sommers landen sie zerschnitten auf den Müll. Aus ökologischer Sicht ist das sehr bedenklich.

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