Drei Österreicher im Alter von 21 bis 41 sowie ein 42-jähriger Mazedonier mussten sich wegen schweren Raubes verantworten: Sie sollen den Spielautomatenbereich des Casinos mit einer Waffe überfallen und fette Beute gemacht haben. Bis auf den Mazedonier, der als Fahrer des Fluchtwagens von dem Überfall nichts gewusst haben will, waren alle geständig.
Drahtzieher bekam zehn Jahre
Der Schöffensenat verurteilte den 34-jährigen mutmaßlichen Drahtzieher zu zehn Jahren Haft, den 21-Jährigen zu fünf und den 41-Jährigen zu sieben Jahren Haft. Der vierte Angeklagte, der Mazedonier, der als Fahrer fungiert hatte, wurde zu drei Jahren Haft, davon sechs Monate unbedingt, verurteilt (alle Urteile nicht rechtskräftig).
Komplize weiterhin auf der Flucht
Der 21-Jährige, der zusammen mit einem noch flüchtigen Komplizen die Tat ausgeführt hatte, war der erste gewesen, der festgenommen wurde. Er gab alles zu und belastete seine Kollegen schwer. Nach und nach konnten auch die anderen ausgeforscht und schließlich verhaftet werden. Vor Gericht waren sie nun wieder vereint, ihre Angaben gingen allerdings ziemlich auseinander.
Suchtfinanzierung als Motiv
Als Motiv gab der 21-Jährige Geldprobleme wegen seiner Spiel- und Drogensucht an. "Ich habe keinen anderen Ausweg gesehen", so der Beschuldigte. Dass die Idee vom 34-jährigen Kollegen stammte, bestätigte er erneut. "Das stimmt nicht, die Idee entstand beim Zusammensitzen. Wir haben jeder auf einen Zettel geschrieben, was wir gerne machen würden", schilderte der zweite Angeklagte das kriminelle Brainstorming. "Und wer hat auf seinen Zettel Raubüberfall geschrieben?", wollte Richterin Angelika Hacker wissen. "Weiß ich nicht mehr", so der Befragte. Auf jeden Fall habe man alles durchbesprochen und dann "eine Nacht darüber geschlafen".
Erster Überfall gescheitert
Der erste Raubversuch scheiterte, da zu viele Gäste im Lokal waren. Also besuchte die ganze Runde kurzerhand ein Fast-Food-Restaurant, bevor man erneut in Richtung Casino aufbrach. Der zweite Versuch verlief für die Räuber erfolgreich. "Wir haben ausgerechnet, dass wir nur 40 Sekunden brauchen", so der Angeklagte. "Wie sind Sie auf diese Zeit gekommen?", fragte die Richterin. "Wir haben zu Hause mit Plastikdosen das Einpacken geübt..."
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