Gegen St. Pölten

Austria wieder nur Remis – Fans proben Aufstand

Fußball National
24.04.2019 20:17

Die Austria bleibt auch im siebten Spiel in Folge ohne Sieg. Und das, obwohl die Violetten am Mittwoch im Heimspiel gegen St. Pölten sogar in Führung gelegen war. Ein Doppelpack von Turgeman (59., 70.) dreht die Partie nachdem Luan (57.) die Niederösterreicher in Front geschossen hatte. Aber Ambichel (77.) traf zum 2:2. Die heimischen Fans probten deshalb nach dem Abpfiff den Aufstand. Erst quittierten sie die peinliche Negativ-Serie mit einem gellenden Pfeifkonzert, dann stellten sie die Spieler am Rasen zur Rede. 

Die Austria läuft auch nach der fünften Runde in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga weiter einem Sieg hinterher. Nach einem 2:2 (0:0) gegen den SKN St. Pölten am Mittwoch rangieren die Wiener hinter den Niederösterreichern weiter nur auf Rang sechs der Tabelle.

Nach einer torlosen ersten Spielhälfte brachte Luan die St. Pöltner in der 57. Minute in Führung. Die Austria schaffte durch zwei Tore von Alon Turgeman (59., 70.) dann die Wende. Zum erhofften ersten Sieg unter Trainer Robert Ibertsberger reichte es dennoch nicht, da Michael Ambichl (77.) mit seinem ersten Saisontor für St. Pölten noch einmal zuschlug. Fünf Runden vor Saisonende fehlen der Austria nun drei Punkte auf Platz vier, St. Pölten ist weiter Fünfter.

Siegzwang
Die Violetten plagte vor Anpfiff der Siegzwang, „richtungsweisend“ sollte das Spiel werden. Dementsprechend offensiv ließ Ibertsberger seine Elf beginnen. Hinter dem Sturmtrio Turgeman, Christoph Monschein und Maximilian Sax agierte Dominik Prokop anstelle von Uros Matic ebenfalls eher nach vorne gerichtet. St. Pöltens Ranko Popovic hatte aufgrund von Verletzungen und der Sperre von Rene Gartler keinen gelernten Stoßstürmer dabei.

Die Gäste waren zunächst beschäftigt, die Räume in der eigenen Spielhälfte eng zu machen - und warteten auf Fehler der Austria. So fand Daniel Luxbacher eine Lücke in der Austria-Defensive, Manuel Haas knallte nach der Hereingabe volley ans Lattenkreuz (14.). Es war ein Wirkungstreffer für die Niederösterreicher, die sich danach mehr zutrauten. Sandro Ingolitsch zwang Patrick Pentz noch einmal zu einer Flugeinlage (22.).

Die Austria war feldüberlegen, aber tat sich im geordneten Spielaufbau sehr schwer. Turgeman gelang vorerst wenig, einzig Monschein konnte sich in Szene setzen. Der Doppeltorschütze gegen den LASK probierte vehement, sich in Schussposition zu bringen. Sax legte seinen Sturmpartner zwei Chancen auf. Zunächst lupfte Monschein den Ball über Christoph Riegler, aber deutlich neben das Gehäuse (30.), dann schlug er alleine vor dem SKN-Torhüter ein Luftloch (39.).

Turgeman-Doppelpack
Die Teams kamen unverändert aus der Kabine, die Lage für die Austria verschlimmerte sich danach. Der unbedrängte Luan war nach einem Freistoß mit dem Schienbein zur Stelle. St. Pölten jubelte, fing sich jedoch ebenfalls aus einer Standardsituation den Ausgleich ein. Nach einem Eckball konnte Riegler den Schuss von Florian Klein nicht bändigen, Turgeman staubte ab.

Da fast zeitgleich der WAC und Sturm in Führung gingen, war die Austria mehr denn je auf einen Sieg angewiesen. Die Wiener suchten weniger mit spielerischem Glanz, als mit viel Krampf ihr Heil in der Offensive. Zumindest die Effizienz passte: Monschein riss mit einem Antritt St. Pöltens Abwehr auf, Turgeman nutzte den Platz und schloss aus 16 Metern auch den zweiten Torschuss der Austria in der zweiten Spielhälfte erfolgreich ab.

Fan-Aufstand
Die Hausherren schafften es trotzdem nicht, für Beruhigung im eigenen Spiel zu sorgen. Der schnelle Husein Balic startete von der Mittellinie ungebremst los, Ambichl verwertete aus dem Hinterhalt kommend abgeklärt. Die Austria mühte sich danach vergeblich bis zum Schluss.

Stümperhafte Fehler
Mit dem Schlusspfiff ging es dann auf den Tribünen rund. Die Austria-Fans probten den Aufstand, stürmten auf das Feld und stellten die Spieler zur Rede. Florian Klein diskutierte minutenlang mit den aufgebrachten Anhängern. Noch weit nach Schlusspfiff hatten die skandierenden Heim-Fans „die Schnauze voll“. Turgeman zu den Ausschreitungen: „Das ist nicht nett. Wir versuchen immer alles, um zu gewinnen. Nur leider gelingt es nicht.“

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer meinte zu den Zuschauerprotesten: „Sie sind natürlich total frustriert, dafür habe ich Verständnis. Sie haben sich auf diese letzten Runden eingeschworen, haben uns auch toll unterstützt. Dass das heutige Spiel nicht dazu beigetragen hat, die Situation zu beruhigen, ist klar. Wir haben stümperhafte Fehler bei den Gegentoren gemacht. Wir haben noch immer die Chance, um den Europacup-Startplatz zu kämpfen. Aber da müssen wir anders auftreten. Die Situation ist absolut nicht zufriedenstellend. Aber unser Ziel bleibt der Europacup-Platz und dazu müssen wir in St. Pölten gewinnen.“

FK Austria Wien - SKN St. Pölten 2:2 (0:0)
 Wien, Generali Arena
7.857 Zuschauer
SR Eisner

Tore:
0:1 (57.) Luan
1:1 (59.) Turgeman
2:1 (70.) Turgeman
2:2 (77.) Ambichl

Austria: Pentz - Schoissengeyr, Borkovic, Igor - Klein, Jeggo (75. Matic), Prokop, Cuevas (75. Sarkaria) - Sax (84. Edomwonyi), Monschein, Turgeman

St. Pölten: Riegler - Luan, Ambichl, Petrovic - Ingolitsch, R. Ljubicic, Mislov, Luxbacher (85. Bajrami), Haas - Schütz (75. Vucenovic), Balic

Gelbe Karten: Jeggo, Igor bzw. Ambichl, Ingolitsch

Die Besten: Klein, Turgeman bzw. Ambichl, Mislov

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(Bild: KMM)



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