Kongress an Levi

„Goliath“ Kitzbühel zog bei Interski den Kürzeren

Tirol
22.03.2019 16:00

Es ist keine „g’mahnte“ Wiesn, das war immer klar. Dennoch war die Ernüchterung bei der Kitzbüheler Delegation riesengroß, als am Donnerstag beim Interski-Kongress in Pamporovo (Bulgarien) die Entscheidung darüber fiel, wer das Großereignis 2023 austragen darf. Den Zuschlag erhielt nämlich Konkurrent Levi (Finnland).

Vor Ort im bulgarischen Skiort Pamporovo zog Kitzbühel alle Register. Am Demohang wurde ein Lokal angemietet, das sich dank Tiroler Gratis-Verköstigung und zünftiger Musik zum Treffpunkt schlechthin mauserte. Am Abend der Präsentation postierte sich die Kitz-Delegation gleich am Saaleingang, um jeden einzelnen der 800 Kongressteilnehmer aus 35 Nationen mit Handschlag um Rückhalt zu ersuchen. Auf diese Idee war die zurückhaltendere Konkurrenz aus Levi offenbar nicht gekommen.

Herzblut für die Bewerbung
„Skifahren und Tirol gehören zusammen, die Skiclubs sind das schlagende Herz Tirols“, fand TVB-Präsidentin Signe Reisch pathetische Worte. Da passte es ins Bild, dass ihr Urgroßvater die 100-jährige Ski-Tradition in Kitz begründet hatte. Und dass sogar Skilegende Hias Leitner die mühsame Anreise nach Pamporovo (3,5 Autostunden vom Flughafen in Sofia) in Kauf genommen hatte. Wie berichtet, finden der Kongress des „Internationalen Verbandes für Schneesportwesen“ alle vier Jahre statt. Etliche Weichenstellungen im Skisport (z. B. neue Lehrmethoden) wurden bei diesen Treffen diskutiert und mitbegründet.

Levi setzte auf Schlichtheit
Was konnte Kontrahent Levi den Kitzbühelern entgegen setzen? Beispielsweise Ex-Rennläuferin Tanja Poutiainen, die vom Winterzauber jenseits des Polarkreises erzählte. In skandinavischer Schlichtheit im Kapuzenpullover. Zweimal hatte sich der finnische Weltcuport schon vergeblich um einen Interski-Kongress bemüht. Es mag daher ein wenig Mitleidseffekt bei den Delegierten mitgeschwungen haben. Doch das Ergebnis fiel mit 22:13 Stimmen sehr deutlich aus. Kitzbühels Delegationschefin Signe Reisch war ernüchtert, gratulierte aber fair: „Es war die dritte Bewerbung von Levi und wir wünschen Ihnen für Interski 2023 alles Gute.“

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