Ausstellung in Graz

100 Jahre Pop-Musik aus der Steiermark

Steiermark
14.03.2019 06:00

Von Mirzl Hofer bis Steffi Werger, von Austin Egen bis STS - die Steiermark hat im 20. Jahrhundert eine Vielzahl großer Popstars hervorgebracht. Einige kennt man heute noch gut, andere sind in Vergessenheit geraten. Das Grazer Museum für Geschichte bietet mit der Schau „POP 1900-2000“ einen großartigen Streifzug.

Die Geschichte der steirischen Popmusik beginnt mit einem Wiener „Fiakerlied“: Der Grazer Volksschauspieler Alexander Girardi hat es 1900 auf Tonwalze eingesungen. Nur wenige Jahre später hat dieses damals revolutionäre Medium auch die Grazer Jodlerin Mirzl Hofer zum Star gemacht: Sie wurde als „Stimmphänomen von der Alm“ gefeiert - erstmals ist in der Ausstellung ein „Tonbild“ (eine rare Kombination vor Ton- und Bildaufnahme) zu erleben.

Mit diesem Duo beginnt der Streifzug durch die steirische Popmusik des 20. Jahrhunderts, das vom Kuratoren-Trio Maria Froihofer, David Reumüller und Karl Wratschko spannend gestaltet wurde. Mit Kopfhörern bewaffnet werden die Besucher durch die Schau geschickt, können sich bei rund 150 Audio- und Videostationen einklinken und die musikalischen Trends der jeweiligen Ära nachhören.

Steirische Stars der 1920er-Jahre
So kam mit Austin Egen etwa ein großer Schlagerstar der späten 1920er-Jahre in Deutschland aus der Steiermark, zudem mit Robert Stolz einer der begehrtesten Komponisten er Zeit. Und bei den Comedy Harmonists (dem Exil-Ensemble der Comedian Harmonists) waren mit Rudolf Mayreder und Hans Rexeis auch zwei gebürtige Steirer vertreten.

Die „Lärmrevolution“
Während der NS-Zeit war es etwa die Knittelfelderin Lizzi Waldmüller, deren Lieder für „musikalischen Eskapismus“ sorgten, von den geheimen Protestliedern der Widerständler hingegen kennt man heute jedoch nur noch wenige. Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich Graz zur Hauptstadt des Jazz. In den 1960ern erfasste die „Lärmrevolution“ auch die Steiermark - immer mehr Tanzbands spielten Beatmusik und langsam entwickelten sich auch eine Rock-Szene, deren Zentrum jedoch nicht Graz, sondern die Oststeiermark und alles voran Fürstenfeld war. Für Frauen war auf den steirischen Beat-Bühnen übrigens lange kein Platz: Erst ab den 1970ern griffen sie zum Mikrofon.

„Mini-Woodstock“ in Poppendorf
Ein Funken Hippietum zog 1971 in der Oststeiermark ein, als man in Poppendorf zum „Mini-Woodstock“ lud - ein Festival, an dem sich einst die Geister schieden, das heute aber als Schlüsselereignis des steirischen Pop gilt. Innerhalb weniger Jahre wurden Studios gegründet, die spätere Erfolge möglich machten: Den Höhepunkt erlebte der steirische Pop im Jahr 1984, als mit STS, Opus, der EAV, KGB und Stefanie Werger mehrere Steirer die Charts stürmten und zur Keimzelle des Austro-Pop wurden.

Die hitverdächtige Schau wird am Donnerstagabend eröffnet und ist bis 26. 1. 2020 zu sehen. Es gibt auch Spezial-Führungen mit Stars wie Boris Bukowski.

Alle Infos finden Sie hier

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