Herr Landeshauptmann, Sie haben die Pläne der AUA, ihre Standorte in den Bundesländern – auch jenen in Innsbruck – zu schließen, umgehend scharf kritisiert. Warum?
In den vergangenen Jahren ist es am Standort Innsbruck wiederholt zu umstrittenen Entscheidungen gekommen. Ich erinnere an den Flugbetrieb der Tyrolean, der 2015 durch eine Fusion in die AUA integriert wurde. Oder an den Abbau von 80 Mitarbeitern bei der Tyrolean Technik im Jahr 2018. Von der AUA-Unternehmensführung wurde stets glaubhaft versichert, am Standort Innsbruck festzuhalten. Seit der Bekanntgabe des neuerlichen Jobabbaus ist klar, dass die AUA nicht zu ihren Zusagen steht. Ich habe deshalb in aller Deutlichkeit gesagt, dass ich dafür kein Verständnis habe.
Für die 43 betroffenen Mitarbeiter – Piloten wie auch Flugbegleiter – bedeutet das, dass ihr Dienstort künftig Wien wäre. Ist das Ihrer Ansicht nach zumutbar?
Nein, es ist Mitarbeitern, die seit 15 Jahren und mehr am Standort Innsbruck für die AUA arbeiten, ihre Familie in Tirol haben und hier verankert sind, nicht zumutbar, eine Versetzung nach Wien anzunehmen und Tirol als Lebensmittelpunkt aufzugeben.
„Da geht es um mehr als 40 einzelne Schicksale“
Diese Entscheidung hat nicht nur Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch auf den Standort. Welche Folgen hat das Ihrer Ansicht nach für Innsbruck und Tirol?
Mit diesem Jobabbau sind über 40 individuelle Schicksale verbunden. Er stellt aber auch eine weitere Zentralisierung und damit Ausdünnung regionaler Strukturen dar. Mir ist es unverständlich, wie man einen überaus erfolgreichen Unternehmensstandort einfach schließen kann und damit eine langfristige Schwächung des Gesamtunternehmens in Kauf nimmt.
Appell an die soziale Verantwortung der AUA
Ist das letzte Wort in Sachen Standortschließung bereits gesprochen?
Ich appelliere an die soziale Verantwortung innerhalb der AUA-Spitze, ihre Entscheidung nochmals zu überdenken, den überaus erfolgreichen Standort Innsbruck nicht zu schließen und somit Loyalität gegenüber den in Tirol ansässigen und sozial wie familiär verwurzelten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu zeigen.
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