BM Georg Willi:

„Ich bitte die Anrainer in Dreiheiligen um Geduld“

Tirol
13.01.2019 09:59

Die Sorgen und Anschuldigungen der Anrainer im Stadtteil Dreiheiligen sind BM Georg Willi und Vize-BM Franz X. Gruber bekannt. Mit Maßnahmen wie der Eröffnung weiterer Anlaufstellen für suchtkranke Menschen und der Einführung eines „laufenden Schulbusses“ wollen sie die heikle Lage entschärfen. Ein Alkoholverbot sei aber nicht angedacht.

„Die Ängste der Anrainer teile ich zu 100 Prozent. In den vergangenen Monaten ist im Bereich der Sozialeinrichtung ein Zustand aufgetreten, der nicht mehr tolerierbar ist und den wir dringend verändern müssen“, verdeutlicht Vize Gruber, der unter anderem für Sicherheit und Soziales zuständig ist.

„Einsatzplanung der Polizei wurde Situation angepasst“
Er listet jene Maßnahmen auf, mit denen man die Situation unter Kontrolle bringen will und die bereits umgesetzt wurden. „Die Einsatzplanung der Polizei sowie der Mobilen Überwachungsgruppe wurde mittlerweile der Situation angepasst. Das unterstützt die Anrainer, ist aber letztendlich nicht ausreichend, um das Problem endgültig zu lösen“, erklärt Gruber.

Außerdem habe man sich darauf geeinigt, vor der Sozialeinrichtung einen abgetrennten Platz für die Obdachlosen zu schaffen. „Sie halten sich dadurch nicht mehr auf der öffentlichen Straße auf, der angesiedelte Sozialverein kann dadurch seiner Aufsichtsfunktion stärker nachkommen. Diesbezüglich bin ich nämlich noch nicht vollends zufrieden“, gibt Gruber preis. Um das „Sonnenplatzl“, wie es genannt wird, realisieren zu können, sei laut Willi ein Grundtausch notwendig. „Die Verhandlungen laufen bereits“, versichert er.

Katharinenstube und Nobertistube stehen vor Eröffnung
Zudem soll die kritische Klientel der Einrichtung entzerrt, also auf die ganze Stadt verteilt werden. Zwei neue Einrichtungen sind dafür vorgesehen. „Eine davon ist die Katharinenstube bei den Barmherzigen Schwestern. Sie wird im Jänner eröffnet“, teilt der Vize-Bürgermeister mit.

Beim zweiten Angebot handelt es sich um die Nobertistube. „Sie wird spätestens im ersten Quartal 2019 als Tagesangebot in Betrieb gehen“, klärt Gruber auf. Zum Leidwesen der Anrainer sei ein Alkoholverbot für diese Zone nicht angedacht. „Wir sind davon überzeugt, dass wir das Problem mit den eben genannten Maßnahmen in den Griff bekommen werden“, erklärt Gruber.

Erste Pedibus-Zone in der Landeshauptstadt
Hinzu kommt, dass die Polizei derzeit an einem Pedibus-Konzept - einem „laufenden Schulbus“ - für dieses Stadtviertel arbeitet. Im Zuge dessen bestreiten Kinder unter der Begleitung von Erwachsenen den Weg zur Volksschule gemeinsam.

„Dadurch soll vermieden werden, dass die Kleinen von Betrunkenen blöd angesprochen werden. Das Konzept gibt es primär auf dem Land. In Innsbruck wird es erstmals zum Einsatz kommen“, klärt Willi auf. Im Frühjahr soll der Startschuss fallen.

Auch zur geplanten Verdichtung nimmt der Bürgermeister Stellung: „Es entspricht der Wahrheit, dass in Dreiheiligen eine beträchtliche Dichteerhöhung stattfindet. Wie zum Beispiel durch die 5 Euro-Wohnungen der Androschin-Stiftung. Die sind für Menschen vorgesehen, die es schwer haben. Eine Mischung von Gruppen ist jedenfalls vorgesehen.“

„Neubauten dienen dem Image des Stadtviertels“
Den Vorwurf des „Sozial-Ghettos“ weist Willi mit „allem Nachdruck“ zurück. Die zu errichtenden Neubauten - darunter fällt auch eine Wohnanlage der ARE - dienen dazu, „das Image dieses Gebietes zu verbessern.“ Und dadurch entstehe auch eine soziale Kontrolle. „Jeder wird darauf Acht geben, dass sich das verbleibende kritische Klientel ordentlich benimmt“, sagt Willi und ergänzt: „Die Dinge brauchen Zeit. Mir wäre es auch recht, wenn ich die Zeit rasch vordrehen könnte. Dann würde man viele Ansätze schon sehen. Ich bitte daher die Anrainer um Geduld.“

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