Dass das Innsbrucker Oberlandesgericht die Funktion als letztinstanzliches Gericht für das Fürstentum Liechtenstein innehat, ist seit Jahrzehnten Tradition. Gert Delle Karth tritt damit in die juridischen Fußstapfen von Hansjörg Rück. Vor Rück hatten die Tiroler Spitzenjuristen Prof. Franz Gschnitzer und Prof. Karl Kohlegger über 40 Jahre lang diese hohen Ämter bekleidet. Die Liechtensteiner haben die Zusammenarbeit mit Tirols Justiz seit jeher gegenüber der Schweiz vorgezogen.
Delle Karth, der zuvor bereits Vizepräsident in beiden Liechtensteiner Gerichtshöfen war, bringt somit nötiges Können und ausreichende Erfahrung mit. Neben Gert Delle Karth wurden auch die Tiroler OLG-Richter Walter Krabichler und Ingrid Brandstätter (beide für das Strafrecht) sowie Hubertus Schuhmacher und Wigbert Zimmermann (für das Zivilrecht) mit Funktionen in Liechtenstein betraut.
"Dieses Amt entspricht fast schon einem Fulltime-Job", sagt Delle Karth. Er muss nur etwa ein bis zwei Mal pro Monat zu Sitzungen und Urteilsverkündungen nach Liechtenstein reisen. "Die ganze Vorarbeit für etwa 250 Fälle im Jahr beim Obersten Gerichtshof kann ich in Innsbruck erledigen", sagt Delle Karth.
Das Gerichtswesen in Liechtenstein entfaltet keineswegs nur Tätigkeiten für seine 35.000 Einwohner. "Dazu kommen Prozesse und Rechtsstreitigkeiten für etwa 100.000 Gesellschaften und Stiftungen, die weltweit agieren", so Delle Karth.
von Hans Licha, Tiroler Krone
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