Grazer VP fordert:

Geldstrafen für Kiffer und Klein-Dealer

Steiermark
26.08.2018 14:18

Ein interner Polizeibericht zeigt, wie groß die Drogenprobleme in Grazer Parks sind - insbesondere im Volksgarten. Die Grazer VP fordert nun sofortige Geldstrafen für Kiffer und Klein-Dealer in Höhe von 50 bis 100 Euro. Diese Art Strafzettel, so die Hoffnung, soll mehr abschrecken als die aktuellen Konsequenzen.

Dass das Kiffen und das Dealen mit Marihuana und Haschisch eigentlich illegal sind, merkt man in Graz nicht immer. Der Stadtpark, der Metahofpark und vor allem der Volksgarten sind seit vielen Jahren Grazer Drogen-Hotspots. Das bestätigt auch eine interne Analyse der Grazer Polizei (erstellt von Werner Miedl, Verein „Gemeinsam sicher in Graz“), die der Politik bekannt ist.

Dealer führen Polizei an der Nase herum
In Graz sind in letzter Zeit jede Menge Hanf-Shops entstanden. Dort gibt es THC-freies „Gras“ (THC ist die psychoaktive Substanz, die den Rauschzustand auslöst). Werden Dealer oder Konsumenten aufgegriffen, behaupten sie nun oft, ihr „Gras“ sei aus einem dieser Shops und völlig harmlos. Der Nachweis des Gegenteils ist für die Polizei allerdings sehr aufwändig.

Andere stellen sich selbst als Drogenopfer oder bloße Konsumenten dar - da geht es dann oft zur Therapie oder in das Gesundheitsamt (neue Gesetzeslage) statt vor den Richter.

Polizei allein, kann Probleme nicht lösen
Sicher, die Polizei macht immer wieder Razzien in den Parks (im Vorjahr wurden dort 16 Kilo Cannabis beschlagnahmt und 264 Festnahmen durchgeführt). Aber: Die Polizei allein könne das Problem nicht lösen, so der Bericht, es brauche ein koordiniertes Zusammenspiel etwa mit Sozialarbeitern und bauliche Veränderungen. Etwa viel mehr intelligente Lampen, die sich bei Geräuschen automatisch einschalten. Licht schreckt ab, weswegen Laternen in den Grazer Parks regelmäßig zerstört werden. Und zwar oft mit dem im Park vorhandenen Innenleben der Mistkübeln, die auch entsprechend adaptiert werden müssten.

Über den Umweg von Geldstrafen in Haft
Die Grazer VP sieht in sofortigen Geldstrafen, also in einer Art von Strafzetteln, einen Weg, gegen das Problem anzukämpfen. Gemeinderat Thomas Rajakovics: „Sofortige Geldstrafen in Höhe von 50 oder 100 Euro tun weh. Gestraft werden sollen Konsumenten, aber auch Klein-Dealer, die fünf oder zehn Gramm mit sich führen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ins Gefängnis muss, weil er die Geldstrafe nicht zahlen kann, die ist höher als bei der aktuellen Vorgangsweise der Justiz.“

Gerald Richter
Gerald Richter
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