Landesrat Schnöll:

„Alibi-Grenzkontrollen sind nicht mehr tragbar!“

Salzburg
26.08.2018 09:13

Es war wieder einer dieser Reisesamstage, vor denen sich die Salzburger fürchten. Egal, ob Richtung Süden oder Norden: Es staute überall. Sollte sich die Lage mit den Grenzkontrollen nicht bessern, überlegt Landesrat Schnöll einen heftigen Schritt, um die Salzburger zu schützen: Die Sperre der Autobahnabfahrten.

Noch ist es nicht so weit, aber die Uhr tickt. Verkehrslandesrat Stefan Schnöll will die Landtagswahlen im benachbarten Bayern abwarten. „Wenn dann diese Alibi-Grenzkontrollen nicht aufhören, werden wir nach den Durchfahrtssperren in Grödig und Wals weitere Maßnahmen setzen müssen“, sagt Schnöll und fügt hinzu: „Dann werden wir beginnen, Autobahnabfahrten für den Ausweichverkehr zu sperren.“ Zwar funktioniert die Regelung mit den Durchfahrtsverboten in Grödig und Wals ganz gut, aber in Richtung „kleinen“ Walserberg ist die Situation an Tagen wie gestern unerträglich für die Salzburger. „Ich kann kein Ende der Grenzkontrollen fordern, aber die Alibi-Kontrollen zur Symbolik machen keinen Sinn“, erklärt der Landesrat. Schließlich wird an den kleinen Übergängen nicht kontrolliert und wenn es Aufgriffe von Flüchtlingen gab, dann in der vergangenen Zeit an diesen.
Für die nächsten Wochen plant Schnöll ein Treffen mit Polit-Kollegen aus Bayern, wie der Verkehrsministerin Ilse Aigner und Innenminister Joachim Herrmann. Denn auch die Nachbarn spüren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Kontrollen. „Wir wollen da Druck aufbauen“, gibt sich der Landesrat kämpferisch.

Bereits am Samstag früh kam es auf der Tauernautobahn in Richtung Süden zu einem Zeitverlust von eineinhalb Stunden - die Blockabfertigung war diesmal wieder in Kraft. Vor dem Tauerntunnel war die Kolonne zehn Kilometer lang.
Richtig arg wurde es dann im Rückreiseverkehr in Richtung Deutschland. Nach einem Unfall im Brentenbergtunnel bei Werfen ging nichts mehr. 15 Kilometer Stau waren die Folge. Als die Strecke wieder freigegeben wurde, rollte der gesamte Block zum Walserberg. Um 15 Uhr reichte die Schlange etliche Kilometer weit zurück bis Golling, wodurch auch in Hallein der Verkehr zum Erliegen kam. Ebenso wie in St. Leonhard, wo Heimreisende ihr Glück als Ausweichroute versuchten - ohne Erfolg, die Durchfahrtssperre in Grödig war in Kraft.
Dadurch ging bei der Ausfahrt Salzburg Süd nichts mehr. Zu viele versuchten hier über das Flachgauer Umland oder die Stadt den Stau zu umfahren. Kritisch sieht die gesamte Situation auch der Autofahrerclub ÖAMTC. „Nicht nur die Grenzkontrollen stören, der Stau ist auch für die Umwelt eine Zumutung“, sagt Aloisia Gurtner.

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