Speicher zu 3/4 voll

Die Gletscher füllen bei Hitze Stauseen an

Salzburg
14.08.2018 09:00

Der wenige Regen und die große Hitze hinterlassen im ganzen Bundesland und darüberhinaus ihre Spuren. Am Offenkundigsten wird dies bei den Badeausflügen. Die Pegelstände der Seen und Flüsse sind extrem niedrig. Außer an einem Ort in Salzburg: Die Stauseen in Kaprun sind bereits jetzt zu drei Viertel gefüllt.

Während man fast im gesamten Bundesland mit Argusaugen die Trinkwasserversorgung und die niedrigen Pegelstände der Flüsse und Seen beobachtet, erfreut man sich in einem anderen Winkel von Salzburg über den Anblick von extrem viel Wasser: Bei den Stauseen in Kaprun.
Diese sind nämlich bereits jetzt zu drei Viertel gut gefüllt. Das ist wesentlich mehr als im Vergleich zu vergangenen Zeiten. Möglich macht dies die Trockenheit und Hitze. Denn die Speicher werden überwiegend von der Schmelze der umliegenden Gletscher, wie etwa der Pasterze am Großglockner, gefüllt. „Durch den frühen Frühling, hat auch die Schneeschmelze früher begonnen“, erklärt Sprecher Florian Seidl vom Stromerzeuger Verbund, der die Kraftwerke hoch über Kaprun betreibt.
Für den Energieversorger sind die beiden Tauern-Stauseen deshalb im Momment sehr wichtig, denn der erzeugte Strom aus den Flusskraftwerken ist derzeit durch die niedrigen Pegelstände wesentlich geringer und wird durch die Werke im Pinzgau ausgeglichen.

Das Rückgrat der Stromversorgung in Österreich bildet immer noch die Donau. Sie erzeugt 20 Prozent der Gesamtmenge. Aktuell jedoch nicht. Der Fluss führt nur die Hälfte des normalen Wassers. Dadurch kann auch weniger Strom erzeugt werden. „Es ist aber nicht auch die Hälfte“, erklärt Seidl, da unter den Kraftwerken die Pegel auch automatisch niedriger sind. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Salzburger Kraftwerken, auch wenn die Höhe der Salzach durch die Stauseen etwas reguliert und angehoben werden könnte, was allerdings momentan nicht geschieht, heißt es von Seiten des Stromerzeugers.

Die Idee der Staumauern überhalb von Kaprun geht bis in die 1920er zurück. So richtig in Schwung kam der Bau allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Möglich machte dies die Finanzierung durch den Marshall-Plan. 1,4 Milliarden der ungefähr zwei Milliarden Schilling Baukosten wurden so übernommen. Nach der Fertigstellung 1955 leisteten die beiden Werke Ober- und Hauptstufe 350 Megawatt. Durch das unterirdische Pumpspeicherkraftwerk Limberg II erhöhte sich diese ab dem Jahr 2011 auf 833 Megawatt. Die Seen mit den gigantischen Mauern sind auch ein Touristen-Magnet: 200.000 Besucher strömen jeden Sommer zu den Bauwerken.

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