Obstmaische angesetzt

Alko-Häftlinge: Zelle zerstört, Wachen attackiert

Steiermark
04.07.2018 05:21

Immer wieder fordern Häftlinge die Justizwachebeamten heraus, konfrontieren sie mit gefährlichen Situationen. So auch in der Grazer Haftanstalt Karlau: Vier Zellengenossen hatten Obstmaische angesetzt und sich einen ordentlichen Rausch angetrunken. Plötzlich gingen sie aufeinander los und schlugen dann das Zelleninventar kurz und klein. Die Beamten schritten ein.

Eigentlich hätte von Freitag auf Samstag wie immer um diese Uhrzeit Nachtruhe herrschen sollen, stattdessen ging es ordentlich rund in einer Zelle der Grazer Karlau: Vier Zellengenossen schlugen Radau - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn sie hatten zuvor etwas gemacht, womit die Justizwache-Mitarbeiter immer wieder in unseren Haftanstalten zu kämpfen haben: Mit Obst setzten sie eine Maische an und konsumierten das hochprozentige alkoholische und natürlich illegale Ergebnis. Das blieb nicht ohne Konsequenzen - der Alkohol stieg den Zellengenossen ordentlich zu Kopf. Und zwar so sehr, dass sie offenbar in Streit gerieten waren und aufeinander losgingen.

Einzelhaft für Randalierer
Sogar das Zelleninventar musste daran glauben und wurde zum Teil von den tobenden, stockbetrunkenen Häftlingen demoliert. Sobald sie den Tumult mitbekommen hatten, schritten die Justizwachebeamten ein. Die Häftlinge attackierten auch sie, doch sie schafften es, sie zu fixieren. Einer der Insassen wurde in eine Absonderungszelle gebracht, auch dort wollte er sich vorerst nicht so recht beruhigen und schlug um sich. Seine Kollegen wurden anderweitig verbracht.

Immer wieder Zwischenfälle
Unsere Justizwachebeamten sind immer wieder mit gefährlichen Situationen konfrontiert. So passiert es ständig, dass Gegenstände über die Gefängnismauern geworfen werden. Beliebte Utensilien sind Handys, mit denen Kontakt zur Außenwelt hergestellt werden kann. Hier ein paar Auszüge:

  • Erst kürzlich erwischte die Polizei in der Karlau einen Anwalt auf frischer Tat, der insgesamt zehn Telefone hineingeschmuggelt haben soll.
  • Sogar eine Waffe legte im Vorjahr ein vorerst Unbekannter vor der Justizanstalt Graz-Jakomini ab. Sie wurde zum Glück von einem aufmerksamen Beamten gefunden. Der Besitzer, ein damals 19-Jähriger, gab an, er habe einen Insassen besuchen wollen und die Gaspistole zu diesem Zwecke dort deponiert.
  • Im November des Vorjahres zündete ein Insasse der Justizanstalt Graz-Jakomini die Matratze in seiner Zelle an und wehrte sich anschließend heftig mit Bissen, Schlägen und Tritten gegen seine Rettung.
  • Ein 17-Jähriger rastete im Februar - ebenso in der Haftanstalt Jakomini - aus, weil ihm die Sporteinheit verboten wurde. Er biss daraufhin einen Beamten in den Oberarm.
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