Kutscher beschwichtigt

Pferde-Tragödie: Staatsanwaltschaft ermittelt

Tirol
19.06.2018 07:08

Viele Tierfreunde forderten Aufklärung - und genau das soll jetzt auch passieren! Nach dem Kutschen-Drama von Axams in Tirol wurde nun die Innsbrucker Staatsanwaltschaft eingeschaltet, die wegen des Verdachts der Tierquälerei ermittelt. Dieses Ergebnis erster Überprüfungen gab die BH Innsbruck bekannt. Der betroffene Pferdebesitzer sieht aber keine Fehler, es sei ein Unfall gewesen.

Die „Krone“ berichtete über die Schilderungen von Zeugen und viele entsetzte Reaktionen, nachdem zwei offenbar entkräftete Pferde nach einer Kutschenfahrt zusammenbrachen und reglos liegen blieben. Ein Wallach verendete kurz darauf. Nun meldete sich auch der Chef des Kutscherbetriebes selbst zu Wort. Fritz E. vom Postkutscherhof in Axams betont, dass es sich um kein Kollabieren durch Hitze und Überanstrengung gehandelt habe.

Stute schlug über Deichsel
„Alles lief normal. Nach der Ankunft stiegen die Leute aus, dann schlug die Stute über die Deichsel, die Tiere verhakten sich und stürzten. Dabei fiel die 750 Kilo schwere Stute auf den Wallach, wir haben sie acht bis zehn Minuten nicht befreien können. In dieser Zeit litt der Wallach wohl an Sauerstoffmangel und verendete dann.“

„Böse Gerüchte am Stammtisch“
E. schildert, dass sein Kutscher nachher in Tränen aufgelöst war, in 45 Jahren habe es nie einen derart gravierenden Vorfall gegeben. Die Sechs-Kilometer-Strecke bei Kutschenfahrten sei jedenfalls für die Tiere leicht zu bewältigen. Wie es dann zu erklären sei, dass sich mehrere Anrufer bei der „Krone“ meldeten, die bereits frühere Missstände (z. B. grobe Behandlung der Tiere) orteten? „Das sind böse Gerüchte am Stammtisch. Nie kam es zu einem gerichtlichen Nachspiel“, bekräftigt der Halter von 16 Pferden.

Behörde: „Gerichtlicher Tatbestand liegt vor“
Amtstierarzt Josef Öttl nahm bereits einen Lokalaugenschein vor, für eine Sperre des Betriebes gab es keinen Anlass. Hinter den Ereignissen am 10. Juni sieht die Bezirkshauptmannschaft aber sehr wohl einen „gerichtlichen Tatbestand“, wie Sprecherin Karin Lutz der „Krone“ erklärte. Daher erfolgte bereits die Weiterleitung an die Staatsanwaltschaft.

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