Bezirk Liezen

Die Steiermark bekommt Österreichs „Wolfzentrum“

Steiermark
15.06.2018 14:50

Die Rückkehr des geschützen Wolfs sorgt für heiße Diskussionen. In der Steiermark soll nun ein „Österreichzentrum“ entstehen - am Standort der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein (Bezirk Liezen). Dort soll das Management für die „großen Beutegreifer“ künftig gemeinsam durchgeführt werden. Das hat Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Freitag im Rahmen der Landesagrarreferentenkonferenz in Stegersbach vorgestellt.

„Die Herausforderungen, die in Österreich lebende Wölfe mit sich bringen, sind vor allem für die Bauern groß“, stellte Köstinger in einem Statement fest. Aus ihrer Sicht ist es sinnvoll, dass dieses Thema in Zusammenarbeit und Einvernehmen mit den Bundesländern neu zu strukturieren und aufzusetzen. Das Ministerium wird dafür die notwendigen Räumlichkeiten in Raumberg-Gumpenstein zur Verfügung stellen. „Ebenso werden wir personelle und Expertenunterstützung bei Projekten in diesem Rahmen bereitstellen“, so Köstinger weiter.

Im „Österreichzentrum“ soll unter anderem die Ausarbeitung von Vorschlägen zu Herdenschutzmaßnahmen und einer für Österreich einheitlichen Entschädigungsregelung erfolgen, nachdem derzeit in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen bestehen. Die Unterstützung des Monitorings der großen Beutegreifer durch Datenmanagement, Datenaufbereitung und Dokumentation soll ebenfalls in dem Zentrum erfolgen.

Gründung des Zentrums soll umgehend beginnen
Zur Umsetzung soll eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern unter der Leitung eines Bundeslandes eingerichtet werden, die alle organisatorischen Details klärt, damit die Gründung des Österreichzentrums umgehend beginnen könne. „Es wäre wichtig, dass nun alle Bundesländer dieser Vorgangsweise zustimmen und sich an diesem Projekt beteiligen“, so Köstinger. In der Konferenz der Landesagrarreferenten gab es heute schon weitgehende Zustimmung, schrieb das Ministerium.

„Entschädigungen für Wolfsrisse rascher und unbürokratischer“
„Unter anderem ist es sehr wichtig, dass die Entschädigung für Wolfsrisse künftig rascher und unbürokratisch abgewickelt werden kann“, sagt Köstinger. „Das wollen wir durch die Umkehr der Beweislast erreichen. Wenn sich herausstelle, dass das Tier nicht von einem Wolf gerissen wurde, muss die Entschädigung nachträglich refundiert werden.“

Köstinger warnte zudem vor einer Verharmlosung des Problems: „Die Wölfe verursachen relevante Schäden und werden zur Gefahr, nicht nur für die Herden von Almbauern, sondern auch für Bauernhöfe in Siedlungsräumen, für den ländlichen Regionen und den Tourismus, den es in diesen Gebieten gibt. Wölfe sind Raubtiere, das soll man nie vergessen.“

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