Vom Schlagring übers Messer bis hin zur Pistole: Gewaltattacken oder gefährliche Drohungen, bei denen Waffen wie diese eingesetzt werden, sind leider auch in Tirol nicht selten. Die Folge sind oft Waffenverbote, die über die Übeltäter verhängt werden. Heuer verzeichneten die heimischen Behörden bis dato schon 129 Fälle. Seit dem Jahr 2000 wurden insgesamt über 3000 ausgesprochen...
Samstag Abend in Wörgl: Ein Unterländer (52) lenkte sein Auto aus der Tiefgarage eines Mehrparteienhauses. Zur selben Zeit führte ein 57-Jähriger seinen Hund auf dem Gehsteig im Bereich der Ausfahrt Gassi - eigentlich nichts Außergewöhnliches, möchte man meinen.
Der Spaziergänger hat sich aber offenbar durch den herannahenden Pkw dermaßen gefährdet gefühlt, dass bei ihm die Sicherungen durchbrannten. Der 57-Jährige soll letztendlich sogar ein Jagdmesser gezückt und die etwa 12 Zentimeter lange Klinge an den Hals des Autolenkers gehalten haben. Auch das Wort „Umbringen“ soll dabei gefallen sein.
Aufrechtes Waffenverbot
Das Opfer blieb unverletzt - der mutmaßliche Übeltäter konnte tags darauf gefasst werden. In seiner Wohnung fand die Polizei sechs verschiedene Messer (vom Wurf- bis hin zum Kampfmesser) sowie eine Machete mit einer Klingenlänge von rund 40 Zentimetern. Brisant: Gegen den Verdächtigen bestand laut den Ermittlern bereits ein Waffenverbot. Er wurde angezeigt.
Im Vorjahr über 300 Fälle
Der 57-Jährige befindet sich da in guter Gesellschaft. „Seit dem 1. Jänner 2000 wurden in Tirol durch die Behörden insgesamt 3146 Waffenverbote rechtskräftig verhängt“, heißt es von Seiten der Polizei auf „Krone“-Anfrage. Im Vorjahr etwa wurden 313 derartige Verbote ausgesprochen, heuer sind es bis dato schon 129.
Ein behördliches Waffenverbot gilt in der Regel unbefristet und wird dann verhängt, „wenn durch missbräuchliche Verwendung von Waffen das Leben, die Gesundheit oder Freiheit von Menschen oder fremdes Eigentum gefährdet werden könnte“.
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