
30 Kopf stark ist die Delegation der Saalbacher Bewerbung zur Ski-Weltmeisterschaft 2023. Heute am Nachmittag wird diese im griechischen Costa Navarino präsentiert. Am Donnerstag entscheidet sich schließlich, ob die Pinzgauer Gemeinde zum zweiten Mal nach 1991 eine WM ausrichten darf.
„Die Stimmung ist bei uns allen sehr gut“, berichtet Saalbachs Bürgermeister Alois Hasenauer direkt aus Griechenland. Seit Sonntagabend ist die Delegation in Costa Navarino beim 51. Internationalen Ski-Kongress, bereitet sich final auf die heutige Präsentation der Bewerbung vor. Neben Hasenauer sind auch Bergbahnen-Chef Peter Mitterer, Tourismus-Boss Conny Schwabl, OK-Generalsekretär Peter Hartl und Landeskiverbands-Präsident Bartl Gensbichler vor Ort. Landeshauptmann Wilfried Haslauer reist heute in der Früh an. Die Entscheidung, ob Saalbach den Zuschlag bekommt, fällt dann am Donnerstag. Bereits 1991 war der Pinzgauer Ort Schauplatz einer Weltmeisterschaft - diese hinterließ einen Schuldenberg in Millionenhöhe. „Der große Unterschied zur WM 1991 ist, dass das Risiko diesmal nicht bei der Gemeinde Saalbach, sondern beim Skiverband liegt“, erklärt der Bürgermeister. Damals war der Ort Veranstalter, trug die ganze Verantwortung. So blieb die Gemeinde, durch unerwartete Mehrkosten, auf 20 Millionen Schilling Schulden sitzen. Dieses Mal würde der Österreichische Skiverband die WM ausrichten.
Lobenswert sind die bereits vor der Bewerbung getätigten Finanzierungszusagen: Die Kosten von 50 Millionen Euro werden im Verhältnis 40:40:20 zwischen Bund, Land und Gemeinde aufgeteilt. Große Brocken entfallen dabei auf die infrastrukturellen Maßnahmen: Für das Zielstadion, das Medienzentrum und die Logistik stehen die größten Kosten an. Für diese und weitere kleinere Verkehrskonzepte sind im Finanzierungsplan knapp die Hälfte des Budgets vorgesehen. Durch die erste Weltmeisterschaft wurden ja schon viele Maßnahmen wie Umfahrungstunnels und Parkhäuser umgesetzt. Alle neuen Bauten sind von der Organisation genauestens geprüft und durchdacht. „Wir wollen nachher keine Bauleichen in der Gemeinde. Entweder es gibt eine Nachnutzung, oder wie im Fall des Zielstadions wird es temporär gebaut“, sagt der Bürgermeister. Dass der Zuschlag ein Impuls für die Region wäre, ist unumstritten.
Wie wichtig der Wintertourismus ist, zeigen die Zahlen: Mit über 1,5 Millionen Nächtigungen ist Saalbach der gästestärkste Ort in Salzburg - sogar klar vor der Stadt. Sollte es am Donnerstag nicht klappen, steht bereits die Bewerbung für 2025. Interessant: Alleine die Kosten für die Einreichung belaufen sich auf 400.000 Schweizer Franken (335.000 Euro) plus 200 Trainingstagen auf den Pisten.
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