Rechtskräftig

Lebenslange Haft für Mörder von Taxham

Salzburg
09.05.2018 18:53

Rene Leitner (33) hat seinen Trink-Genossen und Flucht-Helfer Josef Füßl (64) auf grausame und qualvolle Weise ermordet. Dafür bekam er den juristischen „Frack“: lebenslange Haft! Doch der Mörder will noch immer keiner sein: „Ich bin unschuldig“, raunzte der Salzburger und verlangte Strafmilderung. Vergeblich.

Emotionslos hörte Leitner zu, als die Vorsitzende des OLG-Berufungssenates, Astrid Henhofer, um Punkt 14.08 Uhr verkündete: „Der Berufung wird nicht Folge gegeben“. Zu brutal, und zu grausam tötete der 14-fach Vorbestrafte - sechs davon einschlägig. „Da bleibt nur die Höchststrafe“, bestätigte Henhofer das Ersturteil. Nicht einen einzigen Milderungsgrund gab es für den unberechenbaren Verbrecher. Im Gegenteil: Der Senat fügte einen weiteren Erschwernisgrund hinzu, jener der heimtückischen Vorgangsweise. Die Richterin sprach von einem „Todeskampf des Opfers“. Rund eine Stunde lang hat der Pensionist „extreme Qualen“ erlitten, eine „grausame Art des Todes“, blickte die Juristin den Mörder an.

Ankläger hob Brutalität hervor

„Ein massiver Würgevorgang und stumpfe Gewalt führten zum Tode“, beschrieb Staatsanwalt Marcus Neher die Verletzungen: Serien-Rippenbrüche, Frakturen an Wirbeln und Brustbein, Zungenbeinabbruch.

Bis zuletzt sagte der Mörder: „Ich bin unschuldig“

Doch bis zuletzt meinte Leitner, dass er unschuldig sei: „Ich habe ihn nicht getötet, es gibt keine Beweise.“  Die Vorsitzende erwiderte, dass es nun nur mehr um die Strafe geht - der Schuldspruch ist bereits rechtskräftig. Trotzdem will es Leitner nicht glauben. Dass er es war, der im Juni 2017 für den Tod von Füßl verantwortlich ist. Der Alkoholiker hatte den Gewalt-Täter bei sich in seiner Wohnung in der Josef-Ressel-Straße im Salzburger Stadtteil Taxham versteckt. Seit März war Leitner nämlich auf der Flucht - davor saß er fast drei Jahre in der Zelle. 

Klare Indizien überzeugten Geschworene

Der Pensionist half seinem Zechkumpanen. Doch es wurde auch mehrfach und laut gestritten, wie Nachbarn schilderten. Die hatten am 15. Juni die Polizei gerufen: wegen des Leichen-Gestankes. Der leblose Körper faulte vor sich hin - Leitner dürfte sogar nebenbei geschlafen haben. Bis zur Festnahme. 28 DNA-Spuren fanden Beamte, Zeugen belasteten ihn: die Indizien überzeugten am 3. Februar auch die Geschworenen, die Leitner schuldig sprachen.

Die letzte Lebenslängliche, die in Salzburg verhängt wurde, liegt jedenfalls mehr als zehn Jahre zurück.

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