"Die Salzburger kommen mir müde, träge und schlampig vor." Das Halbzeitfazit von Ried-Verteidiger Anel Hadzic brachte die ersten 45 Minuten auf den Punkt. Der Meister, bei dem der wieder fitte Mark Janko einen schweren Stand hatte, war zwar spielbestimmend, im Aufbau seiner Angriffe aber äußerst fehlerhaft. Gewitzte Einzelaktionen blieben ebenso aus wie der "tödliche" Pass. Während Stevens immer wieder an der Linie tobte, kam seine Elf mit den neuerlich im 3-3-3-1-System aufgestellten und aggressiv verteidigenden Oberösterreicherin nicht klar.
Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Hausherren schließlich in die Kabine, wenige Sekunden zuvor hatte Hadzic mit dem 1:0 für die Gäste (45.) die Enttäuschung der Fans nur noch weiter angefacht: Einen von Drechsel kurz abgespielten Eckball leitete Mader per Kopf auf den 19-Jährigen weiter, der mit einem sehenswerten Volley die Überraschung perfekt machte. Zuvor waren auf beiden Seiten kaum Chancen zu notieren gewesen.
Auch nach dem Seitenwechsel brauchte Salzburg relativ lange, um zu gefährlichen Möglichkeiten zu kommen. Nach rund 55 Minuten suchte Stevens mit den Wechseln Zickler für Schwegler und Vladavic für Tchoyi für mehr Schwung zu sorgen, die ersten Chancen fand aber Ried vor: Nachos Kopfball-Aufsitzer entschärfte Gustafsson (53.), wenig später vereitelte der Schwede dann die große Möglichkeit auf das 2:0: Erst parierte er einen Drechsel-Versuch und lenkte in der Folge einen Nacho-Schuss an die Stange, im Nachsetzen wurde der Spanier schließlich abgeblockt.
Salzburg wurde unter "Wir wollen euch kämpfen sehen"-Rufen aber immer stärker, Ried zog sich noch mehr zurück. Nachdem Zickler (allein per Kopf/63.) und Svento (69.) den Ausgleich verpassten, war es ein direkter Freistoß des bemühten Leitgeb, der den Weg zum 1:1 ins Netz fand (78.). In der Folge wollte Salzburg die Entscheidung erzwingen, Rieds Menschenmauer konnte aber nicht mehr überwunden werden.
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