Altenpflege

Landtag sucht neue Betreuungsformen – Angst vor Kosten

Tirol
01.10.2009 13:27
Am Donnerstag ist im Landtag darüber diskutiert worden, wie es mit der Altenpflege weiter gehen soll. Es ging vor allem um die Frage, wie die erhöhte Anzahl von Pflegebedürftigen künftig versorgt werden soll. Die Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) sah "eine Lawine auf uns zurollen, die nicht aufzuhalten ist". Sie sprach sich dafür aus, neue Betreuungsformen zu schaffen, wie etwa Seniorenwohngemeinschaften.

Auch laut der Landtagsabgeordneten Sonja Ledl (ÖVP) werde die Zahl der zu betreuenden Menschen "massiv ansteigen". Immer mehr Pflegeheime für sie zu bauen könne allerdings nicht die Lösung sein. Ziel müsse sein, die ambulante Betreuung auszuweiten.

ÖVP will Pflegeversicherung einführen
In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage nach der Finanzierung laut. Während sich die Tiroler Grünen für ein steuerfinanziertes Pflegesystem aussprachen, das für deren Benützer kostenlos sein soll, meinte der ÖVP-Landtagsabgeordnete Jakob Wolf, dass man langfristig nicht um die Einführung einer Pflegeversicherung herum kommen werde. Auch der Landtagsabgeordnete Fritz Dinkhauser (Liste Fritz) schlug sich bei diesem Thema auf die Seite der ÖVP und erklärte, dass man sich eine "solidarische Pflegeversicherung" zumindest überlegen müsse.

Grüne für höhere Vermögensbesteuerung
Geht es nach dem Grünen Landtagsabgeordneten Georg Willi, sollen die zusätzlichen Steuermittel für die Pflege aus einer höheren Besteuerung des Vermögens kommen. "Wir haben die niedrigste Vermögensbesteuerung in der ganzen EU".

Als "absolut falsches Signal" bezeichnete auch der FPÖ-Landtagsabgeordnete Walter Gatt zusätzliche Abgaben in Form einer Pflegeversicherung. Auch Gatt sprach im Bezug auf den bevorstehenden Anstieg von Pflegebedürftigen von einer "Lawine". Diese werde ausschließlich auf die Altenheime drücken. Man werde es sich nicht leisten können, dass diplomiertes Personal Aufgaben übernehme, die auch von Pflegehelferinnen erledigt werden können. Ohne zusätzliche Heime und einen massiven Ausbau der Sozial- und Gesundheitssprengel werde es nicht gehen, meinte er.

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