Tödliche Skitour

Lawinenabgang fordert zwei Todesopfer

Steiermark
17.02.2009 21:23
Ein tragisches Ende hat eine Skitour unter drei älteren Ehepaaren am Montagnachmittag in der Obersteiermark genommen. Bei einem Lawinenabgang im Bezirk Murau wurden fünf Tourengeher von den Schneemassen erfasst und mitgerissen. Während sich drei Frauen selbst befreien konnten, kam für zwei Männer aus dem Raum Linz - 77 und 69 Jahre alt - jede Hilfe zu spät.

Die Lawine war schon zur Mittagszeit auf etwa 1.100 Metern Seehöhe im Rantenbachtal am Fuße des Gamsleitecks abgegangen. Fünf Tourengeher wurden mitgerissen und verschüttet. Ein weiteres Gruppenmitglied hatte Glück: Der Mann wurde nicht erfasst, weil er vorausgegangen war. Die drei Frauen konnten sich selbst befreien - zwei unverletzt, eine mit leichten Verletzungen. Sie wurde später ins Krankenhaus Tamsweg in Salzburg gebracht.

Einsatzkräfte erst nach Stunden alarmiert
Bis zur Alarmierung der Rettungskräfte vergingen mehrere Stunden. Im Bereich der Unglücksstelle gibt es laut Polizei keinen Handyempfang, die geretteten Tourengeher versuchten also auf eigene Faust ihre beiden verschütteten, aber mit Lawinenpiepern ausgerüsteten Kameraden auszugraben. In einem Fall gelang das auch - doch der Geborgene war bereits tot. Die Suche nach dem zweiten Verschütteten verlief zunächst erfolglos. Zu Fuß machte man sich auf, um Hilfe zu holen und gelangte zu einer Hütte. Laut Polizei fuhr schließlich ein Gruppenmitglied auf Schiern ins Tal und verständigte die Rettungskräfte.

Zweites Todesopfer erst am Abend gefunden
Mit der Alarmierung der Rettungskräfte um 15.20 Uhr leiteten Bergrettung und Alpinpolizei, unterstützt von zwei Hubschraubern des ÖAMTC und einem Helikopter des Innenministeriums, die Suche ein. Am Abend wurde schließlich das zweite Todesopfer gefunden - etwa 1,5 Meter tief im Schnee begraben.

Zweite Gruppe bekam nichts mit
Wie Polizei-Einsatzleiter Josef Hubmann erklärte, war die Situation zunächst unklar, weil sich die ursprünglich zwölfköpfige Seniorengruppe vor dem Unglück aufgeteilt hatte: Ein Teil war das Tal weiter nach Ranten gegangen, der andere war auf das Mitterkar aufgestiegen, um eine Abfahrt zu nehmen. Die erste Gruppe sei später wieder talauswärts unterwegs gewesen, ohne etwas von der abgegangenen Lawine und den verzweifelten Bergungsversuchen ihrer Kameraden zu bemerken.

Gefahr unterschätzt
Die Lawinengefahr ist offensichtlich unterschätzt worden. Während es im Murtal praktisch keinen Schnee gab, war im beliebten angrenzenden Tourengebiet ein Meter Neuschnee gefallen. Fachleute warnen derzeit generell vor hoher Lawinengefahr in den Bergen: Skitourengeher sollten unterhalb der Waldgrenze bleiben, weil es im Hochgebirge durch den weiter zu erwartenden Neuschnee zu gefährlich ist.

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