Mutter erstochen

Nach Bluttat ins Laufhaus: „Ich möchte duschen“

Steiermark
13.05.2018 06:00

Unzurechnungsfähig oder nicht? Das ist die Frage im Fall jenes 31-Jährigen, der - laut seinem Geständnis - in der Nacht auf Donnerstag in St. Peter-Freienstein (Steiermark) seine Mutter erstochen hat. Nachdem er sich auf der Flucht seiner Kleider entledigt hatte, wurde er, nur mit Unterhose und Socken bekleidet, in einem Laufhaus gefilmt. Der „Krone“ liegen diese Bilder vor.

Vermutlich vor 1 Uhr dürfte es in St. Peter-Freienstein zur Bluttat gekommen sein. Wie von Sinnen muss der Verdächtige auf seine 50-jährige Mutter eingestochen haben, bis sie tot war. Auf seiner Flucht in Richtung Leoben zog der 31-Jährige auf halber Strecke im Bereich der Schörgelsiedlung seine blutverschmierte Kleidung, eine Jogginghose und ein T-Shirt, aus. Dann ging er zur Hauptstraße.

„Darum gebettelt, duschen zu dürfen“
Laut Überwachungskamera begehrte er dort um 1.29 Uhr beim „Pussy-Laufhaus“ Einlass. „So wenig bekleidet, ist er uns sofort aufgefallen“, berichtet der Inhaber: „Als wir ihn aufgefordert haben, das Laufhaus zu verlassen, hat er regelrecht darum gebettelt, duschen zu dürfen. Von uns wurde dies verneint, daraufhin hat er das Pussy-Laufhaus wieder verlassen. Blutspuren sind uns keine aufgefallen, sonst hätten wir umgehend die Polizei gerufen.“

Für den Rausschmiss gibt es laut Inhaber einen guten Grund, „denn die Sicherheit unserer Mieterinnen und Kunden ist uns stets ein großes Anliegen“. „Aus diesem Grund ist die Person, welche aufgrund der spärlichen Bekleidung einen nicht ganz zurechnungsfähigen Eindruck machte, des Hauses verwiesen worden.“ Dass der Steirer, dem die Diskretion seiner Kunden wichtig ist, die Fotos mit gepixeltem Gesicht an die „Krone“ zur Veröffentlichung weiterleitete, bezeichnet er als Ausnahme, „zumal es sich um keinen Kunden unseres Hauses handelt“.

Am Bahnhof halb nackt aufgegriffen
Knapp eineinhalb Stunden nach seinem Auftritt im Laufhaus wurde der mutmaßliche Täter im Bereich des Leobner Hauptbahnhofes gestellt. Er ließ sich in ein Grazer Spital einweisen und befindet sich nun nach einem Schnellgutachten des Psychiaters in der geschlossenen Abteilung. Jetzt gilt es zu klären, ob der 31-Jährige zur Tatzeit zurechnungsfähig war oder nicht. Der Verdächtige ist umfassend geständig und sagte aus, dass in jener Nacht ein Streit eskaliert wäre.

Die Frage, worum es dabei ging, will er nicht beantworten. Anfangs meinte er, seine Mutter schwer verletzt zu haben, schließlich gab er zu, dass sie vermutlich tot war, als er das Haus verließ.

Manfred Niederl
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Alexander Petritsch
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