Gefäßverengung

Neue Erkenntnisse zur Schaufensterkrankheit

Tirol
17.07.2017 14:26

Der Name klingt harmlos, aber die Folgen der sogenannten Schaufensterkrankheit können dramatisch sein. Durchblutungsstörungen in den Beinen können eine Amputation nötig machen. Ein Tiroler Forscher und ein amerikanischer Kollege haben Bahnbrechendes zu den Ursachen von Gefäßverengungen herausgefunden.

Beim Gehen schmerzen die Beine. Betroffene müssen häufig stehen bleiben. Viele versuchen die Symptome zu kaschieren, indem sie immer wieder vor Schaufenstern stehen bleiben, um es wie einen Einkaufsbummel aussehen zu lassen. Daher kommt der Name Schaufensterkrankheit.

Die Ursachen sind Verengungen der Arterien im Bein- und Beckenbereich. Die Auswirkungen können dramatisch sein. Das im Volksmund bekannte Raucherbein ist eine fortgeschrittene Form der Gefäßverengung, in der Fachsprache periphere Arteriosklerose (PAD) genannt.

800.000 Fälle untersucht

Prof. Florian Kronenberg, Leiter der Sektion für Genetische Epidemiologie der Medizin-Uni Innsbruck, hat mit einem amerikanischen Kollegen nachgewiesen, dass eine eingeschränkte Nierenfunktion eindeutig mit dem Auftreten von PAD zusammenhängt. Daten von 800.000 Personen wurden ausgewertet. Internationale Zusammenarbeit macht solche Mega-Studien möglich. Kronenberg zu den Erkenntnissen: "Vor allem der Albuminwert im Harn hat entscheidenden Einfluss."

Ärzte müssen umdenken

Das Risiko für PAD ist bereits erhöht, auch wenn der derzeit definierte Grenzwert noch gar nicht erreicht ist. Kronenberg: "Wir müssen die Grenzwerte überdenken und Ärzte müssen wissen, dass eine eingeschränkte Nierenfunktion auf eine Verengung der Arterien im Bein- oder Beckenbereich hinweisen kann. Auch wenn der Patient noch gar keine Symptome spürt." Eine eingeschränkte Nierenfunktion ist gar nicht selten. 10 Prozent der Bevölkerung leiden daran.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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