In Pfaffenhofen

Zündelte ein Feuerteufel bei Plastik-Deponie?

Tirol
16.06.2017 16:01

Das Feuer auf dem Gelände des Recyclingunternehmens Höpperger TRG könnte absichtlich gelegt worden sein. Dies ist die erschreckende Erkenntnis der Brandermittler nach dem verheerenden Flammeninferno in der Nacht auf Donnerstag in Pfaffenhofen. Rund 500 Tonnen Plastik standen in Vollbrand.

Freitag Vormittag war auf dem Areal der PVC-verarbeitenden Tiroler Recycling GmbH (Höpperger und Daka) aufräumen angesagt. Ein Großteil von den gelagerten rund 500 Tonnen Plastikmüll sind verbrannt. "Die mehr als 300 Einsatzkräfte haben wirklich Großartiges geleistet", dankt Firmenchef Harald Höpperger. "Ihrem unglaublichen Einsatz ist zu verdanken, dass der Brand letztlich glimpflich endete." Es mussten zwar fünf Feuerwehrmänner wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung behandelt werden, ernsthaft verletzt wurde aber niemand. Auch weil die Florianijünger ein Übergreifen des Feuers auf das Firmengebäude verhindern konnten, sei man laut Höpperger noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. "Ich schätzte den Schaden auf rund 200.000 bis 300.000 Euro."

Keine Gefahr für Anrainer

Trotz enormer Rauchentwicklung gab es auch hinsichtlich Gesundheitsgefährdung für die Anrainer rasch Entwarnung. Das Messgerät des Gefahrengutbeauftragten der Feuerwehr hat weder beim CO2-Wert noch bei anderen Werten, die gesundheitsschädlich sein können, ausgeschlagen.

Wieso das Feuer tatsächlich ausgebrochen ist, ist noch unklar. "Die Brandermittler können ein technisches Gebrechen oder eine Selbstentzündung ausschließen", erklärt die Sachbearbeiterin der Polizei Telfs. "Die Zündquelle wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von außen eingebracht." Ob dieses Einbringen fahrlässig oder vorsätzlich erfolgte, könne man aber noch nicht sagen. "Auf dem Gelände hat sich Unmengen an verbranntem Plastik mit literweise Wasser vermischt. Die Ermittlungen entpuppen sich derzeit wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen", meint die Polizistin.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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