Große Belastung

Die Demenzfälle in Tirol steigen

Tirol
25.04.2017 09:27

Derzeit leiden 11.000 Menschen in Tirol an einer Demenzerkrankung. Prognosen gehen von einer Verdoppelung dieser Zahl bis zum Jahr 2050 aus. Auch Depression und Gedächtnisstörungen sind weit verbreitet - trotz ihrer Häufigkeit werden diese Erkrankungen aber gesellschaftlich immer noch häufig missverstanden.

Erste Symptome einer Demenzerkrankung treten häufig schon 10 bis 15 Jahre vor dem eigentlichen Ausbruch der Krankheit auf, trotzdem werden Demenzerkrankungen meist erst sehr spät diagnostiziert. "Das liegt zum einen daran, dass Menschen auftretende Symptome automatisch verdrängen und zum anderen, dass Erkrankungen der Seele und des Gehirns zum Teil immer noch stigmatisiert werden", erklärt Hartmann Hinterhuber vom Tiroler Bündnis gegen Depression.

Geistige und körperliche Bewegung hilfreich

Dabei können gezielte Übungen dem Fortschritt der Krankheit entgegen wirken. Allen voran die geistige wie körperliche Bewegung — denn je aktiver der Mensch bleibt, desto eher bleibt er auch im Alter gesund. Konkret spricht man dabei von den drei L’s: leben, lernen, lieben - die auch im Alter aktiv bleiben sollten. Medikamentös ist eine ursächliche Behandlung noch nicht möglich. Allerdings können auch Medikamente den Fortschritt der Erkrankung einschränken.

Depression ist heilbar

Mit Demenzerkrankungen gehen nicht selten auch Depressionen einher. Die können einerseits Begleiterscheinung, andererseits aber auch Symptom einer beginnenden Demenzerkrankung sein. Mindestens 35.000 Menschen leiden in Tirol an einer Depression. Der weit verbreiteten Krankheit stehen aber wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Hauptlast der Erkrankungen liegt aber häufig bei den Angehörigen: viele Menschen fühlen sich in der Pflege einer erkrankten Person allein gelassen. Das führt schnell zur eigenen Überforderung, aber auch dazu, dass erkrankte Personen teils von der eigenen Familie "versteckt" werden. Hinterhuber wünscht sich deshalb ein gesellschaftliches Umdenken, schnellen Zugang zu Diagnose und Behandlung sowie angepasste Wohnmöglichkeiten.

Anna Haselwanter, Kronen Zeitung

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