Alles für die Sicherheit. In der Nacht zum Donnerstag wurde im Tunnel Liefering die neue Technik getestet, wofür ein Brand inszeniert wurde - unter den wachsamen Augen vieler Arbeiter, die hier in den vergangenen Wochen unter Hochdruck gearbeitet haben, und natürlich jenen der Salzburger Berufsfeuerwehr. Drei Versuche wurden gestartet, nicht alles verlief reibungslos. In der Nacht zum Freitag erfolgten weitere Tests.
Der Tunnel Liefering erregte in den vergangenen Wochen so manches Autofahrer-Gemüt. Auch während der Sanierung der zweiten Röhre kam es immer wieder zu Staus. Viele verstehen nicht, warum sie noch nicht durch die eigentlich fertige Röhre fahren dürfen. Auch wenn es für die Lenker nicht auf den ersten Blick erkenntlich ist, im Tunnel werden zahlreiche Tests durchgeführt. Mehr als 100 sind es binnen vier Wochen. Jedes einzelne Szenario, das einmal passieren könnte, muss durchprobiert werden - wie verschiedene Verkehrsprogramme, auch für Geisterfahrer-Unfälle.
Oder auch, ob im Falle eines Brandes alle Systeme richtig laufen. Das wurde in der Nacht zum Freitag durchgespielt. Dazu bauten Arbeiter zwei Brand-Tassen, die mit 25 Litern Benzin-Diesel-Gemisch gefüllt waren, auf. Einmal entfacht kommt dieses Szenario einem Pkw-Brand gleich. Binnen weniger Augenblicke stieg dichter schwarzer Qualm auf. In den ersten beiden Versuchen ging es darum, dass sich die Entlüftungsanlage automatisch einschaltet und den Rauch unter die Tunneldecke steigt und abzieht, was auch funktionierte. Beim dritten Versuch hätte die Sprühnebelanlage - es gibt sie in dieser Form neben Liefering erst einmal in Bregenz - in Betrieb gehen sollen. Sie hätte in diesem Fall auf einer Länge von 75 Meter 4000 Liter die Minute sprühen sollen. Allerdings floss nicht gleich Wasser - die Ventile öffneten sich erst bei mehrmaligem Versuch.
In der Nacht zum Freitag waren noch einmal dieselben Tests geplant. Dieses Mal aber neben den Projektleitern und der Arbeiter der Baufirmen auch mit Experten des Ministeriums. Noch bis zum 28. November müssen sich die Salzburger gedulden, ehe auch die zweite Röhre genutzt werden kann. Sie können aber Daumen drücken, denn mit etwas Glück könnte sich das Datum um ein bis zwei Tage nach vorne verschieben.
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