Urlauber-Albtraum

Familienvater 17 Stunden lang in kroatischer Haft

Österreich
25.07.2006 10:14
Traumatisches Urlaubserlebnis für eine junge österreichische Familie: Der 36-jährige Vater zweier Kinder war von der kroatischen Küstenwache verhaftet und 17 Stunden in einem Turnsaal gefangen gehalten worden. Einziges "Verbrechen" des Mannes: Er war mit einem gefälschten Motorbootschein unterwegs.

"Wir haben doch nichts getan. Und sind dennoch wie Schwerverbrecher behandelt worden", schluchzt die völlig verzweifelte Mutter achtjähriger Zwillinge. Noch vor wenigen Tagen hatten die Kinder und ihre Eltern aus Eferding, Oberösterreich, wie viele andere Touristenfamilien auch den Urlaub am Meer genossen.

Doch dann bereiteten die kroatischen Behörden dem Ferienglück ein jähes Ende. "Wir sind von der Küstenwache gestoppt worden. Die haben meinen Motorbootführerschein verlangt und mir gleich erklärt: Gefälscht", schildert der Fernfahrer. Er war und ist sich keiner Schuld bewusst: "Den Schein habe ich vor drei Jahren rechtmäßig in Kroatien erworben. Dass ich dabei einem Betrüger aufgesessen bin, konnte ich nicht wissen. Anfänglich haben mich die Kroaten ja auch selbst als Opfer betrachtet."

17 Stunden eingesperrt
Um alles aufzuklären, fuhr der Mann freiwillig zum örtlichen Polizeiposten. Dort zeigte der kroatische Staat von seiner schlechtesten Seite: Dem Familienvater wurde Urkundenfälschung vorgeworfen. Gemeinsam mit einem deutschen Touristen sperrten die schwer bewaffneten Beamten den Oberösterreicher 17 Stunden in einen Turnsaal.

2.000 Euro Strafe
Tags darauf stand er auch schon vor der Richterin. Ihr drakonisches Urteil: 2.000 Euro Strafe oder sofortige Verhaftung. Seine Frau weinend: "Wie wir das Geld so schnell aufbringen sollen, wissen wir nicht. Die Botschaft hat uns erst nach vier Tagen kontaktiert..."

Text: Mark Perry
Bild: Symbolfoto (c) Peter Tomschi

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