Flucht vor Justiz

Grazer Ex-Stadtplanungschef Schöttli untergetaucht

Steiermark
11.08.2015 15:33
Der frühere Stadtplanungschef der Stadt Graz, Heinz Schöttli, soll sich ins Ausland abgesetzt haben und wird per europäischem Haftbefehl gesucht. Er hätte sich eigentlich kommenden Freitag wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten müssen. Doch daraus wird wohl nichts. Neuer Termin ist der 8. September. Da wird jetzt aber nur gegen einen Komplizen verhandelt.

Der Prozess am Freitag ist geplatzt. Denn Heinz Schöttli ist auf der Flucht. Er soll sich irgendwo nach Südamerika abgesetzt haben. Wo genau, ist derzeit nicht bekannt. Dort gibt es aber einige Länder ohne Auslieferungsabkommen mit Österreich. Der Verdacht liegt also nahe, dass sich Schöttli der Verfolgung durch die Justiz entziehen will.

Das Grazer Straflandesgericht hat einen europäischen Haftbefehl erlassen, das bestätigte Mediensprecherin Barbara Schwarz der "Krone" am Dienstag.

Schmiergeld kassiert?
Schöttli wird unter anderem Amtsmissbrauch und Untreue vorgeworfen. So soll er etwa dafür gesorgt haben, dass ein Architekt einen Wettbewerb gewinnt, obwohl die anderen Jurymitglieder dagegen waren. Schöttli hat vorübergehend in dessen Wohnung gewohnt – kostenlos.

Von einem anderen Architekten soll Schöttli ein 24.000 Euro schweres Darlehen erhalten haben. Dafür hätte er im Zuge eines Bauverfahrens ein negatives Gutachten verschwinden lassen und durch ein positives, von ihm unterschriebenes ersetzt. Zudem soll ein Bauwerber eine Bürgschaft für Schöttli übernommen haben (die Rede ist von einem 60.000-Euro-Bankkredit) – dieser hätte daraufhin versucht, für ein Projekt zu intervenieren. Es gilt die Unschuldsvermutung!

Mit Entschädigungsklage abgeblitzt
Im August 2012 platzte dann die Bombe: Schöttli wurde "gefeuert", klagte auf Entlassungsentschädigung, sprich auf sein durch die "Fristlose" entgangenes Gehalt bis 2015. Und dabei ging es um ein schönes Sümmchen: Schöttli verdiente immerhin 7000 Euro brutto pro Monat. Doch das Arbeits- und Sozialgericht hat die Entlassung bestätigt.

Ob und wann es jetzt zum Prozess kommt, ist sehr fraglich. In der Schweiz, wo er seinen Hauptwohnsitz hat, ist er schon länger nicht mehr gewesen.

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