"Ich war gerade dabei mich bettfertig zu machen, als mein Hund plötzlich zuschnappte", erinnert sich die 46-jährige Frau aus Volders an den schrecklichen Abend April. Instinktiv schlug sie ihre Hände vors Gesicht und bemerkte, dass sie blutete. Vor dem Spiegel dann die Gewissheit: Ein großer Teil ihrer Nase fehlte. Im Gewühl der Bettwäsche fanden die Unterländerin und ihr Ehemann das abgebissene Stück wieder.
Abgebissenes Teil sofort in Eisbeutel gewickelt
Das Glück der Frau: Ihr Gatte arbeitete 20 Jahre lang selbst in einem Krankenhaus und wusste was zu tun ist. Er gab die Nasenhälfte geschützt in Alufolie in einen Plastikbeutel mit Eiswasser und brachte seine Gattin schnurstracks in die Innsbrucker Klinik. Auf der plastischen Chirurgie gelang es Oberarzt Fabian Petschke und seinem Team, das amputierte Stück unter Vollnarkose in einer dreistündigen OP mitten in der Nacht wieder anzunähen. "Mit Hilfe eines Mikroskops und extrem empfindlichen Werkzeugen konnten wir zwei winzige Arterien an der Nase finden und damit den Blutfluss wiederherstellen", erklärt der Mediziner. Venen, die das Blut wieder zurück in den Körper leiten, konnten jedoch nicht genäht werden. Daher setzte Petschke auf die medizinisch anerkannte Blutegeltherapie. Etwa eine Woche lang saugten die Egel in regelmäßigen Abständen an der Nase der Frau und sorgten so für einen Abtransport des sauerstoffarmen Blutes. Währenddessen bildete der Körper eigene Venen aus.
"Ich kann nun sogar besser atmen als zuvor"
Heute ist die Nase wieder voll funktionsfähig und von der Beißattacke nur mehr wenig zu sehen. Im Gegenteil: "Ich kann nun besser atmen als zuvor", lacht die 46-Jährige. Den Hund, der etwa fünf Jahre bei ihr lebte, gaben Frau H. und ihr Gatte aber ab. "Das Vertrauen war einfach weg und ich hätte sicherlich ständig Angst gehabt, dass sich der Vorfall wiederholen könnte."
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