Bei Masthühnern soll es eine Erhöhung von derzeit 30 Kilogramm pro Quadratmeter auf 36 Kilogramm pro Quadratmeter, bei Puten von derzeit 40 Kilogramm pro Quadratmeter auf 60 Kilogramm pro Quadratmeter sein. Diese Erhöhung der so genannten Besatzdichte steht im Zusammenhang mit dem Geflügelgesundheitsprogramm: Jene Landwirte, die bei diesem Programm mitmachen, dürfen im Gegenzug Platz und damit Kosten sparen.
"Schritt in die falsche Richtung"
"Das ist ein Schritt in die vollkommen falsche Richtung", sagt Heli Dungler, Gründer und Geschäftsführer der "Vier Pfoten". "Es bedeutet in der Praxis, dass bis zu 22 Hühner statt bisher 17 auf einem Quadratmeter eingepfercht werden können." Ein solches Gesetz würde nach Ansicht der Tierschützer die Position Österreichs als Tierschutz-Vorreiter innerhalb der Europäischen Union unterwandern.
Hohe Besatzdichte, mehr Krankheiten?
Dungler verweist auf wissenschaftliche Untersuchungen, denen zufolge eine zu hohe Besatzdichte mehr Infektionskrankheiten, eine höhere Sterberate und unter anderem auch krankhafte, schmerzhafte Veränderungen an der Brust und an den Fußballen der Tiere zur Folge hat. Derartige Probleme, die aus der hohen Besatzdichte resultieren, will Gesundheitsminister Stöger im Rahmen des sogenannten Geflügelgesundheitsprogramms in den Griff bekommen.
Dungler kritisiert Geflügelgesundheitsprogramm
"Vier Pfoten" kritisiert die mangelnde Transparenz dabei. Heli Dungler: "Wichtige Informationen zu diesem Programm fehlen nach wie vor. Der gesamte Prozess ist unklar und findet hinter verschlossenen Türen statt." Auch die Auswahl der vom Ministerium dabei herangezogenen Parameter sei nicht nachvollziehbar, da sie die Wirklichkeit nicht wahrheitsgetreu abbilden. "Es drängt sich uns der Verdacht auf, dass dieses Geflügelgesundheitsprogramm lediglich Mängel im bestehenden Produktionssystem retuschieren soll", so das Fazit von Dungler.
Jetzt unterschreiben!
Die Online-Petition gegen die Pläne zur Besatzdichte-Erhöhung finden Sie unter www.vier-pfoten.at/besatzdichte.
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