Bei dieser brutalen Hetze werden Hunde dazu abgerichtet, einen wehrlosen, angeketteten Bären anzugreifen. Ihren viel zu kleinen Käfig, in dem sie sich nicht einmal aufrichten konnte, durfte Masha nur für die Kämpfe verlassen.
"Vier Pfoten" war es eigenen Angaben zufolge "nach zermürbenden Verhandlungen" gelungen, den Besitzer zu überzeugen, die Bärin der Tierschutzorganisation zu überlassen. Bei der Übergabe am Dienstag in einem entlegenen Waldstück, 120 Kilometer entfernt von Charkow, waren keine Behörden zugelassen.
"Eine beispiellose Tierquälerei"
Masha befindet sich nun in der Bärenstation Nadiya bei Schitomir. "Bären brauchen sehr viel Platz, die Möglichkeit zur Winterruhe und ein ausgewogenes Nahrungsangebot. Masha hatte nichts davon: Sie ist viel zu dünn, ihr Fell ist stumpf. Der Betonboden in ihrem Käfig hat ihren Tatzen sehr zugesetzt, und am Nacken hat sie viele Scheuerwunden aufgrund des Halsbandes und der schweren Metallkette, die sie tagein tagaus tragen musste. Eine beispiellose Tierquälerei", konstatierte der Veterinärmediziner Amir Khalil, Projektleiter bei "Vier Pfoten".
In der Bärenstation soll sich die leidgeprüfte Masha nun erholen und endlich ein artgerechtes Leben führen. "Ich bin mehr als erleichtert, dass bei dieser Rettungsaktion alles wie geplant über die Bühne gegangen ist - und natürlich stolz auf mein Team", so Khalil.
"Druck auf Bärenkampflobby wurde zu groß"
"Vier Pfoten" hatte nach eigenen Angaben im Februar 2013 von Mashas Schicksal erfahren. Die Organisation informierte die Behörden, die alsbald den Tatbestand der Tierquälerei bestätigten und den Besitzer anzeigten. Bevor es jedoch zu einer Verhandlung kommen konnte, verschwand die Bärin spurlos.
"Der Druck für die Bärenkampflobby war aufgrund des von uns veröffentlichten Videomaterials zu groß geworden - diese Kämpfe finden ja illegal statt. Der Besitzer ließ Masha verschwinden, doch wir gaben nicht auf", berichtete Khalil. Wie erwähnt, konnte der Mann schließlich davon überzeugt werden, Masha freiwillig abzugeben.
Laut den Tierschützern gibt es noch rund 20 weitere Kampfbären, für die man nun nach einer dauerhaften Lösung sucht.
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