Experten von Polizei und Wirtschaftskammer erklären, wie man richtig mit Pyrotechnik umgeht, damit es nicht zu fatalen Unfällen kommt. Die steirische Polizei wird heuer ihre Einsatzkraft verstärken, sie rechnet nämlich damit, dass die Leute in größerer Feierlaune sind als im Vorjahr.
Der Jahresausklang rückt immer näher. Während viele Knallkörper und Feuerwerk mittlerweile verpönen, um sich selbst und die Umwelt zu schonen, schwören andere auf diese Art des Feierns. Womit alle, die auf Pyrotechnik nicht verzichten wollen, rechnen müssen: „Wir schreiten rigoros ein, wenn es nötig ist. Die Polizei hat für die Feierlaune der Steirer Verständnis, aber es sind Regeln einzuhalten“, warnt Polizei-Pressesprecher Reinhard Gartner.
Polizei rechnet mit höherem Einsatzaufkommen
Er rechnet außerdem mit einem merkbaren Anstieg an Anrufen in der Silvesternacht beim Notruf und mit einem erhöhten Aufkommen an Einsätzen im Vergleich zum Vorjahr. Silvester 2022/23 gingen 2000 Anrufe ein, 600 Einsätze waren die Folge. Wieso man von einem Anstieg ausgeht? Gartner: „Wir vermuten, dass die Leute letztes Jahr aufgrund von Corona noch verhalten waren. Und gehen davon aus, dass das heuer nicht mehr so sein wird.“
Hardo-Horst Hrastnik von der Wirtschaftskammer Steiermark appelliert, Raketen, Knaller und Co auf jeden Fall beim Fachhandel zu kaufen und nicht illegalen Händlern auf den Leim zu gehen: „Kaufen Sie zertifizierte Ware, wo bei richtigem Gebrauch nichts passieren kann.“ Sprengstoffexperte Oberstleutnant Kurt Kornberger ergänzt: „Auf eine deutsche Gebrauchsanweisung achten. Pyrotechnik der Kategorien F3 und F4 verkauft ein seriöser Fachhändler nur an fach- und sachkundige Personen.“
So feuert man Raketen richtig ab
Der erfahrene Experte weist außerdem auf die richtige Handhabe mit Knallkörpern hin: „Diese nach dem Kauf auf jeden Fall sachgemäß verwahren. Sonst kann diese frühzeitig hochgehen. Raketen aus einem stabil verankerten Rohr abschießen, bitte nicht aus Flaschen, in den Händen haltend oder in den Schnee stecken. So kann die Rakete entweder steckenbleiben oder nicht die nötige Höhe erreichen. Batterien auf einem festen, ebenen Untergrund stellen. Sollte der Knallkörper nicht explodieren, sollte man ihn auf keinen Fall aufheben. Denn: „Dieser kann auch noch Stunden später hochgehen.“ Ebenso wichtig: „Keine Böller schmeißen, wo sich Menschen befinden. Das kann im schlimmsten Fall zum Tod führen, leider kommt das immer wieder vor.“ Nicht umsonst mussten im Zuge des letzten Jahreswechsels 117 Menschen in Österreich im Krankenhaus behandelt werden. 90 sind auf Unfälle mit illegalen Böllern zurückzuführen.
Hohe Strafen drohen
Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. „Es werden Geldstrafen zwischen 100 und mehreren tausend Euro verhängt. Sollte jemand zu Schaden kommen oder gefährdet werden, ist auch mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen“, sagt Gartner.
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