Massive Türen und Co.

Wenn der Hang zur Sicherheit zum Risiko wird

Niederösterreich
16.12.2023 19:00

Türen und Fenster werden zum Schutz vor Einbrechern immer sicherer. Doch sie halten nicht nur die Kriminellen fern: Im Notfall müssen nämlich auch die Retter schnell hinein, doch Sicherheitstüren kosten viel Zeit.

Wenn es um Menschenleben geht, zählt bekanntlich jede Sekunde. Doch was passiert, wenn das Gebäude, in dem ein Unglück passiert ist, versperrt ist? Genau dafür üben die Florianis regelmäßig, wie man dennoch ins Innere gelangen kann.

Vorsichtig oder brachial?
Ob das möglichst vorsichtig oder doch auf dem brachialen, dafür aber schnelleren Weg geschieht, wird immer vor Ort entschieden. „Gibt es ein gekipptes Fenster, dann ist das meist unsere erste Wahl. Weil es für uns wie ein offenes Fenster ist“, erklärt der Kremser Feuerwehrkommandant Gerhard Urschler. Dank Drehleiter gelingt das problemlos auch in höheren Stockwerken.

Gibt es diese Möglichkeit nicht, dann geht es über die Eingangstür. Diese bietet den Kameraden mehrere Angriffspunkte. „Wenn es drinnen brennt, dann eiern wir nicht herum. Dann ist die Tür egal“, kommen laut Urschler beispielsweise Axt oder die Tinkerbell-Ramme zur Anwendung. Befindet sich eine verletzte Person im Gebäude, ist auch immer ein Notarzt in die Entscheidung miteingebunden. Hat man mehr Zeit, wird entweder behutsam das Schloss abgedreht oder der Zylinder mit einer Spezialfräse zerstört: „So bleiben Tür und Türstock unversehrt.“

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Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster. Aber unser Wissen haben die bösen Jungs auch. Daher sollte man die Fenster bei Abwesenheit schließen.

Kommandant Gerhard Urschler mit Sicherheitstipps

Zum Problem werden für die Einsatzkräfte jedoch die zunehmend besser gesicherten Eingangstüren. „Jeder Hausbesitzer muss für sich entscheiden, ob er so eine Monstertür benötigt. Ihm muss dann aber auch klar sein, dass im Notfall auch die Einsatzkräfte länger brauchen, um hineinzukommen“, warnt Urschler. Daher rüsten die Florianis auch für diese Fälle auf. „Wir schaffen uns dafür einen hydraulischen Türöffner an“, erklärt der Kremser Kommandant.

Auch aus juristischer Sicht ist die Türöffnung spannend. „Wir dringen schließlich in fremdes Eigentum ein. Vor Ort wird entschieden und abgeschätzt, ob wir alleine hineingehen müssen oder auf Rettung oder Polizei warten können“, erklärt Urschler. 

„Dafür sind wir nicht da“
Übrigens werden die Florianis oftmals unter falschem Vorwand gerufen, um den teureren Schlüsseldienst zu umgehen. „Dafür sind wir aber nicht da“, so Urschler.

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