Das Elektrowerk Assling (EWA) will auf der Compedal Hochalm eine Windkraft-Anlage bauen. Gegner steigen auf die Barrikaden und wollen die Planungen frühzeitig stoppen. Verantwortliche reagieren gelassen.
„Wir haben uns zusammengefunden, um in Sachen der geplanten Windkraftanlage im Bereich der Hochalm Compedal im Gemeindegebiet von Assling initiativ zu werden“, heißt es seitens der „Bürgerinitiative gegen Windräder auf der Compedal“.
Wie kam es dazu? Seit einiger Zeit gibt es Pläne des EWA. Darin waren auf einer Seehöhe von etwa 2200 Metern bis zu sieben Windräder eines neuen Windparkes zu erkennen. Die Initiative fordert nun den Stopp der Planungen und den Erhalt des Naturparadieses: „Es handelt sich bei der Compedal Hochalm um eine bis dato komplett unerschlossene und unberührte Naturlandschaft und um ein Erholungsgebiet.“
Auch Tirols Landesumweltanwalt Michael Reischer äußerte in einem Schreiben Bedenken. Weitere Kritikpunkte der Initiative sind nicht lokale Partner der EWA oder die Speicherung des Stromes. Man sei grundsätzlich nicht „gegen die Erzeugung erneuerbarer Energie durch Windräder“. Es stelle sich die Nachhaltigkeitsfrage.
Das ganze Thema ist ein wenig aufgebauscht worden. In dieser Größenordnung ist ohnehin eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig.
EWA-Geschäftsführer Harald Stocker
Elektrowerk widerspricht und kontert den Vorwürfen
EWA-Chef Harald Stocker sieht es gelassen. Noch sei man ohnehin in der Grobplanung. Erst danach erfolge eine Windmessung für wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Sollte das klappen, könne man in fünf bis zehn Jahren starten: „Das ganze Thema ist ein wenig aufgebauscht worden. In dieser Größenordnung ist ohnehin eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig.“ Stocker betont aber, dass man sorgsam plane, und den Eingriff in die Natur nicht ausarten lassen möchte.
Klare Vorstellungen und Seitenhieb auf Kritiker
Auch den Grund, warum man die Windräder bauen wolle, verriet er: Durch die Anlage könne man vor allem im Winter den reduzierten Strom aus Wasserkraft und Solarenergie kompensieren. „Die Volksmeinung ist aber, wenn die EWA etwas macht, wird es nur besser“, kann sich Stocker einen Seitenhieb nicht verkneifen und verweist auf den Bau eines Kraftwerkes im Wilfernertal im Jahr 2019.
Auch die Potenzialstudie des Landes Tirol habe die Fläche auf der Hochalm als geeignet für die bis zu sieben Windräder ausgewiesen.
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