Prozess um Auto-Raub

Die Halbbrüder weichen der Leichen-Frage aus

Salzburg
06.12.2023 08:00

Die zwei Angeklagten (20, 26) hatten beim dritten Verhandlungstag noch eine letzte Chance zu sagen, wo sie den Körper von Mohanad A. versteckt haben. Sie behielten das Geheimnis weiter für sich. Am Mittwoch sollen die Urteile folgen. 

Wo ist die Leiche von Mohanad A.? Es ist eine der zentralen Fragen des Geschworenenprozesses gegen zwei ungarische Halbbrüder (26, 20), denen schwerer Raub mit Todesfolge vorgeworfen wird. Am dritten Verhandlungstag hat Stefan Rieder, der Opfer-Anwalt vom Weißen Ring, noch ein letztes Mal versucht, eine Antwort aus den Angeklagten herauszulocken. „Wenn ich das wüsste“, erwiderte zuerst der 26-Jährige auf die Frage nach dem Standort der Leiche. „Ich kann es nicht sagen“, danach der zweite.

Opfer-Anwalt Stefan Rieder und Staatsanwältin Elena Haslinger
Opfer-Anwalt Stefan Rieder und Staatsanwältin Elena Haslinger(Bild: Tröster Andreas)

Währenddessen war das Schluchzen der Verlobten des Opfers im Schwurgerichtssaal zu hören. „Sie haben bereits ein Leben zerstört. Das ist jetzt ihre Gelegenheit“, redete ein Richter dem 20-Jährigen noch ein letztes Mal ins Gewissen. Danach war es komplett still. Angespannt blickten Dutzende Augenpaare auf den 20-Jährigen, der in der Mitte des Saales saß. Eine Minute verging, komplette Stille. Danach sprach er ins Mikrofon: „Ich habe bereits alles gesagt.“

Um diesen schwarzen BMW X6 dreht sich der Kriminalfall
Um diesen schwarzen BMW X6 dreht sich der Kriminalfall(Bild: Polizei Salzburg)

Für Staatsanwältin Elena Haslinger stehe ohnehin fest, dass die beiden Ungarn für den Tod des Irakers verantwortliche seien: „Nur sie wissen, wo die Leiche des Angeklagten ist.“ Seit 330 Tagen sei Mohanad A. verschwunden, davor hatte er täglich mit Angehörigen Kontakt. Der Iraker wollte über den Jahreswechsel seinen schwarzen BMW X6 verkaufen, inserierte den Wagen um 17.000 Euro bei Facebook. Der ältere Ungar meldete sich. Es kam zu zwei Treffen – eine sogar noch in der Silvesternacht. Nach dem dritten Treffen am 3. Jänner war A. verschwunden. Hunderte Beamte suchten bereits nach ihm – vergeblich. Im Schlussplädoyer forderte Haslinger die Verurteilung der Angeklagten.

Heute werden die Geschworenen darüber entscheiden.

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