Unfassbarer Missbrauchsfall in Tirol: Über mehrere Monate soll ein 40-jähriger Vater mehrfach seine Tochter (16) missbraucht haben - immer, wenn diese offenbar zu tief ins Glas geschaut hat. Nun muss der Mann hinter Gitter.
„Unangemessene Berührungen Anfang des Jahres gipfelten schließlich Monate später im Mai in Geschlechtsverkehr“, schilderte die Staatsanwältin am Montag in ihrem Eingangsplädoyer am Innsbrucker Landesgericht, bevor die Öffentlichkeit bei der Verhandlung ausgeschlossen wurde.
„Trauma aus der Kindheit nie wirklich aufgearbeitet“
Am Tatgeschehen wollte auch der Verteidiger des Mannes nicht rütteln. „Mein Mandant hat den größten Fehler seines Lebens gemacht und würde die Zeit zurückdrehen, wenn er könnte.“ Er sei aber selbst als Kind sexuell missbraucht worden und habe dieses Trauma nie wirklich aufgearbeitet, versuchte der Verteidiger des Unterländers die abscheulichen Übergriffe zumindest zu erklären.
Mein Mandant hat den größten Fehler seines Lebens gemacht und würde die Zeit zurückdrehen, wenn er könnte.
Verteidiger des Angeklagten
„Die Tochter hat die Übergriffe glaubwürdig geschildert“, war der Schöffensenat rund um Richter Thomas Wallnöfer überzeugt und nahm damit Bezug auf die kontradiktorische Einvernahme. Über den Angeklagten wurden schließlich – bei einem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren – 24 Monate Haft verhängt. Außerdem muss der 40-Jährige seiner Tochter 5000 Euro Teilschmerzengeld zahlen.
Reumütig, unbescholten und psychisch belastet
„Dass die Jugendliche zumindest bei der verwerflichsten Tat schwer alkoholisiert gewesen ist, ist absolut kein Milderungsgrund“, betonte der Richter. Auch, dass dem Angeklagten laut eigener Aussage „die Zärtlichkeit der Ehefrau fehlte“, spiele diesbezüglich keine Rolle. Allerdings zeigte sich der Familienvater reumütig, war bislang unbescholten und habe sich laut dem Richter im Zeitraum der Taten in einem „psychisch sehr belastenden Zustand befunden“.
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