Zeitzeugin erzählt

Zerbombte Kirche wieder auferstehen lassen

Die Ruine nach den Bombenangriffen 1945.

(Bild: Wolfgang Zarl)

Alte Ziegel geputzt und geschichtet: 70 Jahre nach dem Wiederaufbau der Herz-Jesu-Pfarrkirchen in Amstetten erinnert sich eine Zeitzeugin an damals.

Für Gabriele Binder ist die Herz Jesu Pfarrkirche in Amstetten etwas ganz Besonderes. Denn die 88-Jährige hat mit ihren eigenen Händen mitgeholfen, das durch die Bombenangriffe im März 1945 schwer beschädigte Gotteshaus wiederaufzubauen.

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„Wir haben die Ziegel abgeputzt und aufgeschichtet“, erinnert sich die Zeitzeugin noch heute an die „kleinen Handreichungen“. Gemeinsam mit anderen Kindern ihrer Jungschar-Gruppe ließ die damals 16-Jährige aus den Trümmern der Bombenruine wieder eine Pfarrkirche auferstehen. Wie Gabriele Binder waren ab 1951 auch Maria Jetzinger und Franz Gerlinger unter den fleißigen Helfern, die „hochmotiviert Arbeitskraft, Bauholz, Organisationstalent oder Geldmittel“ zur Verfügung stellten.

Gedenkmesse nach 70 Jahren
So gelang es, die 1898 erbaute Kirche in vereinfachter Form mit schlichter Fassadengestaltung und einer flachen Holzdecke im Inneren anstatt des früheren Deckengewölbes fertigzustellen. Am 25. Oktober 1953 war es dann soweit: Die wiederaufgebaute Herz Jesu Kirche wurde vom späteren Kardinal Franz König geweiht. Noch heute erinnert sich Binder beim sonntäglichen Kirchenbesuch an die Zeit damals. Heuer wird am 12. November um 9.30 Uhr dem Andenken mit einer Festmesse gedacht.