Schnell wirkendes Gift

„Nager-Wunderwaffe“ als tödliche Gefahr für Katzen

Im Kampf gegen unwillkommene Ratten wird vermehrt der Wirkstoff Alpha-Chloralose eingesetzt. Dieser bedroht aber nicht nur die Nager, sondern auch das Leben der Hauskatzen.

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Alpha-Chloralose wird als Wirkstoff für Rattengift immer beliebter. Doch das frei erhältliche Mittel kann binnen kurzer Zeit auch Samtpfoten qualvoll verenden lassen - wie zuletzt im Weinviertel.

Im Baumarkt kosten diese Mittel gerade einmal etwas mehr als zehn Euro und garantieren einen raschen Erfolg gegen Ratten und Mäuse. Seit einigen Jahren ist der Wirkstoff Alpha-Chloralose beim Kampf gegen die Nager am Vormarsch. Mit dem Einsetzen der kalten Jahreszeit steigt dessen Einsatz vermehrt an. Denn das Gift betäubt und führt zum Tod durch Unterkühlung. Und zwar binnen Stunden. Im Gegensatz zu herkömmlichem Rattengift, das innere Blutungen verursacht und über mehrere Tage zum Tod führt.

Jede Hilfe kam zu spät
Weil das noch verhältnismäßig neue Mittel leicht erhältlich ist und oft willkürlich ausgestreut wird, bedroht es aber nicht nur Nager, sondern auch Haustiere. In Obersiebenbrunn im Bezirk Gänserndorf hat zuletzt ein elfjähriger Kater das Gift geschluckt. Das Tierheim Dechanthof hat ihn zwar sofort in eine Klinik gebracht, doch dort konnte man den Stubentiger nur noch erlösen.

„Bleiben auf Kosten sitzen“
„Er ist wieder ein unschuldiges Opfer dieser neuen ,Wunderwaffe’ gegen Ratten und Mäuse“, beklagt man in der Mistelbacher Tierschutzeinrichtung, wo man nicht zum ersten Mal die fatalen Folgen von Alpha-Chloralose zu sehen bekam. Zum Glück konnten auch schon viele Katzen gerettet werden. „In den wenigsten Fällen hat sich aber der Besitzer gemeldet und so entstanden uns bereits Kosten in der Höhe von mehreren tausend Euro“, schildert man im Dechanthof.

Katzen oder Hunde müssen das Gift übrigens nicht direkt verzehren. Es reicht auch schon, wenn sie betäubte Mäuse fressen. „Man sollte daher auf die Anhäufung von toten Nagern im eigenen Umfeld achten“, warnt man.