Viele Gemeinde-Seniorenheime können aus Geldmangel Mitarbeiter nur über den Weg der Arbeitslosigkeit aufschulen.
Fortbildung im eigenen Beruf befähigt die Mitarbeiter zu mehr Tätigkeiten – und hält sie bei der Stange. Diese Erfahrung machen insbesondere die Arbeitgeber in Seniorenheimen. Doch eine „Schwachstelle im System“ bremse die öffentlichen Träger von Seniorenheimen beim Fortbilden ihres Personals, beklagt Ulrich Eger.
So verlieren Heime Mitarbeiter
„Im Gegensatz zu privaten Trägern bekommen die Gemeinden den Arbeitsentfall nicht finanziell erstattet. Ich musste mich deshalb mit einer Pflegekraft, die aufschulen will, auf eine Kündigung einigen. Das ist ja pervers“, schildert der Vorsitzende der Salzburger Seniorenheim-Arge SHS. Die Pflegerin ging zum AMS und finanziert sich ihre Weiterbildung jetzt mit dem Fachkräftestipendium. Eger fürchtet, sie wird wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen.
„Private Träger bekommen 75 Prozent der Kurs- und Personalkosten über das AMS erstattet, aber öffentliche leider nicht“, sagt Gesundheitspolitik-Experte Norbert Piberger von der AK Salzburg. Die Regelung entstand in der Coronazeit, um Höherqualifizierung in systemkritischen Berufen zu fördern.
Private Träger zahlen Gehalt während Fortbildung weiter - mit Förderung
So kann etwa das Rote Kreuz Salzburg seinen Heimangestellten Kurse während der Arbeitszeit gewähren und sie währenddessen normal weiterbezahlen - und tut das auch. Öffentliche Träger hoffen inzwischen auf ein Aktivwerden von FPÖ-Soziallandesrat Christian Pewny.
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