Am Ofenpass im Engadin wurden Raubtiere samt Nachwuchs erstmals seit 100 Jahren festgestellt. Während sich die Schweizer Nationalparkverantwortlichen freuen, stellen sich auch für das benachbarte Tirol einige Fragen.
Eine pauschale Aussage, ob Wolfsrudel weniger Schaden oder mehr Schaden an Nutztieren anrichten, lässt sich laut Land nicht treffen. „Es gibt beispielsweise im Trentino im Bereich Lessina ein Rudel, das sich auf Rinder spezialisiert hat und dort auch den Herdenschutz überwindet.“ Andererseits könne ein standorttreues Rudel aus jagdlicher Perspektive leichter reguliert werden als durchziehende Einzelwölfe.
Indizien, dann Fotos
Laut Kanton Graubünden zeigen Kamerabilder nahe des Ofenpasses mindestens vier junge Wölfe. Zuvor hatten Forscher auf dem Gebiet des dortigen Schweizerischen Nationalparks zerstörte Insektenfallen entdeckt. Auch gerissene Hirsche und Gämsen wurden verzeichnet. Der Ofenpass liegt nur rund 30 Kilometer Luftlinie von Nauders entfernt.
„Die Rudelbildung ist keine wirkliche Überraschung“
Das Land Tirol in einer Stellungnahme
Wölfe auch in anderen Nachbarregionen
Wie sieht man beim Land Tirol die Neuigkeit aus dem Nachbarland? „Die Rudelbildung ist keine wirkliche Überraschung“, heißt es. Denn im gesamten Kanton Graubünden gebe es bereits zehn Rudel, in Südtirol acht und im Trentino sogar 39.
„Wölfe jagen“: Geisler schreibt an von der Leyen
In einem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte am Donnerstag LHStv. Josef Geisler, dass Wölfe erlegt werden dürfen. Ein „günstiger Erhaltungszustand“ sei schon seit 2018 erreicht. Geisler verweist auf den Alpenraum (Arge Alp Gebiet): Seit 2021 seien die Rudel um fast 70 Prozent von 38 auf zuletzt 65 gestiegen.
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