Ein Dutzend Großbaustellen auf den Tiroler Bergen waren in den besten Jahren keine Seltenheit. Häufig bewegte sich die gesamte Investitionssumme bei jenseits von 300 Millionen Euro. Heuer sind die Neuerungen überschaubar, der Grund dafür ist einleuchtend . . .
Neben Liften sind bei den Investitionen auch Beschneiung, Gastro, Kassasysteme usw. inkludiert. Heuer kann man neue Anlagen an einer Hand abzählen, die „Krone“ kennt die derzeit noch laufenden Baustellen.
Kitzbühel: Der in die Jahre gekommene 3er-Sessellift Trattenbach und der Schlepplift Gauxjoch werden durch zwei neue 6er-Sesselbahnen um 23 Millionen Euro ersetzt. Damit wird das Kernskigebiet besser an die Resterhöhe angebunden. Besonderheiten sind der Leitner-Direktantrieb mit 96 Prozent Gesamtwirkungsgrad, Photovoltaik-Anlagen auf den Stationen und die automatisierte Sitzheizungs-Steuerung.
Serfaus: Corona verzögerte die neue Komperdellbahn, die in zwei Bauphasen errichtet und heuer fertiggestellt wird. Mit rund 50 Millionen Euro ist es das größte Projekt der Seilbahn Komperdell GmbH, es handelt sich um eine 10er-Einseilumlaufbahn. Neu ist eine Zwischenstation, die Vorteile bietet: Die oft sehr anspruchsvolle Mittelabfahrt kann mit einer Gondel-Talfahrt umgangen werden.
Fulpmes, Schlick 2000: Der Schlepplift Galtalm aus dem Jahr 1964 wird durch eine 10er-Gondelbahn ersetzt. Zum Kern des Projektes gehört die Verlängerung bis oberhalb der Galtalm auf 1760 Meter.
Zell am Ziller: Die Verbindung nach Gerlos wird in der Zillertal Arena komfortabler: Der Krimml-X-Press ist eine windstabile 10er-Gondelbahn mit optisch hohem Anspruch (renommiertes Architektenbüro Snøhetta). In Königsleiten, auf Salzburger Gebiet, wird der 2er-Sessellift Mitterleger durch eine kuppelbare 6er-Sesselbahn ersetzt.
Hörl: „Derzeit Delle, weil Corona Pläne bremste“
Wie erklärt sich Franz Hörl, Obmann der Seilbahner in der Wirtschaftskammer, die Investitionsbremse? „Projekte haben zwei, drei Jahre Vorlaufzeit. Daher spüren wir nun, dass mitten in der Coronazeit wenig geplant wurde und jetzt eine Delle entstand.“ Eine Normalisierung sei zu erwarten, auch die nicht weiter explodierenden Baukosten würden dazu beitragen.
Tirolweiter Skispaß kostet erstmals mehr als 1000 Euro
Da werden manche zweimal überlegen, ob sie sich das leisten können: Die Preise bei den Tiroler Verbund- und Saisonkarten schnellen für den Winter 2023/24 noch einmal kräftig in die Höhe. Die Snow Card Tirol kostet nun 1050 Euro (Normalpreis), im Vorjahr waren es noch 944 Euro. „10,2 Prozent sind die Personalkosten gestiegen, die Energie kostet teils das Dreifache und auch Diesel sowie Ersatzteile schlagen noch mehr zu Buche“, begründet Snow-Card-Vorsitzender Hansjörg Kogler die Preissteigerung.
10,2 Prozent sind die Personalkosten gestiegen, die Energie kostet teils das Dreifache und auch Diesel sowie Ersatzteile schlagen noch mehr zu Buche.
Snowcard-Vorsitzender Hansjörg Kogler
Der Zillertaler Superskipass kostet nun ohne Ermäßigung 998 Euro, im Vorjahr waren es 911 Euro. Wer lieber auf das Freizeitticket Tirol setzt, hat 755 Euro zu berappen (zuletzt 699 Euro).
Klar, dass Tageskarten deutlich teurer werden, dies hatte zuletzt bereits Staub aufgewirbelt. So sind für eine Tageskarte im Zillertal nun 72,50 Euro zu zahlen - ebenfalls in kleineren Skigebieten und in der Nebensaison. Auch Sölden (70 Euro), Ischgl (72 Euro) und der Arlberg (75 Euro) dringen in neue Preisdimensionen vor.
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