Eine niedrigere Nettoverschuldung als vorgesehen oder Finanzschulden von 841,9 Mio. Euro stehen im Rechnungsabschluss des Landes Tirol, den die Landesregierung nun beschlossen hat. Trotz neuer Schulden sieht LH Anton Mattle die Entwicklung positiv.
Weiterhin unter einer Milliarde Euro liegen die Finanzschulden des Landes Tirol. Das zeigt der Rechnungsabschluss des Landes für das Jahr 2022. Mit einer Nettoverschuldung von 83,4 Mio. Euro stiegen die Verbindlichkeiten erneut an. Im Vergleich zu den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 jedoch nur minimal. In diesem Zeitpunkt waren es 561 Mio. Euro. Der öffentliche Schuldenstand liegt nach dem Jahr 2022 bei 957,8 Mio. Euro.
„Im Vergleich zu den Vorjahren konnte die Neuverschuldung trotz zahlreicher Herausforderungen deutlich reduziert werden. Das funktioniert nur mit konsequenter Finanzpolitik. Wir werden auch weiterhin alles daransetzen, unseren nächsten Generationen keinen Schuldenberg zu überlassen, sondern Tirol auf soliden Beinen zu halten“, sagt LH Mattle und LHStv Georg Dornauer ergänzt: „Je stabiler und ausgeglichener ein Haushalt, desto besser können wir seitens der Tiroler Landesregierung gestalten und investieren.“
Trotz notwendiger Reformen werden die Bereiche Gesundheit, Pflege und Kinderbetreuung auch mehr Geld benötigen, um die gute Qualität zu halten und auszubauen.
LH Anton Mattle (VP)
Bild: Christof Birbaumer
Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt in Tirol bei 1260 Euro - im Jahr 2021 lag diese noch bei 1137. Gleichzeitig waren statt genehmigter 225 Millionen Euro „nur“ 180 Millionen Euro an Darlehensaufnahmen notwendig.
Tirol bei zweithöchstem Finanzrating
Von der Ratingagentur Standard & Poors wurde man mit der zweitbesten Bewertung AA+ (geringes Ausfallrisiko, hohe Qualität) eingestuft. Diese Ratings geben Auskunft über die Kreditfähigkeit eines Landes und dessen Bonität. „Tirol setzt sich in Sachen Budget und Verschuldung eine strengere Grenze, als es etwa internationale Ratingagenturen tun“, so LH Mattle der ergänzt: „Tirol ist und bleibt österreichischer Musterschüler bei den Finanzen.“
Auszahlungen für Gesundheit, Soziales, Bildung und Wohnen: 2,9 Milliarden Euro.
Weitere Zahlen:
Mehr Geld gefordert
Durch das Finanzergebnis erhofft man sich zugleich auch bei den Budgetverhandlungen auf Bundesebene mehr Mittel. Die Verhandlungen für das Budget 2024 beginnen im Herbst und müssen vom Landtag im Dezember beschlossen werden. „Trotz notwendiger Reformen werden die Bereiche Gesundheit, Pflege und Kinderbetreuung auch mehr Geld benötigen, um die gute Qualität zu halten und auszubauen“, sagt LH Mattle, der einen Ausgleich für steigende Auszahlungen durch Aufgabenübernahmen der Länder fordert.
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